Zuviele fragwürdige Geschäftsreisen

Im September 2018 geriet Solheim in die Kritik, nachdem ein interner Auditbericht zum Guardian und zur BBC durchgesickert war, in dem ihm ein verantwortungsloses Verhalten hinsichtlich seiner Dienstreisen vorgeworfen wurde. In dem Bericht war die Rede davon, dass Solheim an 529 von 668 Arbeitstagen auf Dienstreise gewesen war, was binnen 22 Monaten zu Kosten von 488.518 US$ (etwa 415.071 €) geführt hatte. Zu mehr als 80 % seiner Tätigkeit soll Solheim nicht an seinem Dienstsitz in Nairobi anwesend gewesen sein. Kritisiert wurde in dem Bericht vor allem, dass es keinerlei Kontrollinstanz oder Aufsichtsorgan gäbe. Die Dienstreisen seien Solheim von einem Mitarbeiter des eigenen Büros genehmigt worden. Solheim habe zahlreiche Flugreisen durch alle Kontinente mit vielfachen Zwischenstopps in Paris und in Norwegen unternommen. Bei einer Gelegenheit habe er eine 8-stündige Flugreise von Washington D.C. für ein Wochenende in Paris unternommen, und anschließend sei er wieder nach New York City zurückgeflogen. Der Audit-Bericht kritisierte, dass Solheim in seiner Funktion als Direktor der UN-Umweltagentur mit seinem klimaschädlichen Verhalten „kein positives Vorbild für andere“ abgäbe. Schweden und Dänemark stoppten nach dem Bericht ihren finanziellen Beitrag für die UNEP.

Solheims Gebaren sei ein „Reputationsrisiko für eine Organisation, die sich den Kampf gegen den Klimawandel auf die Fahnen geschrieben habe“, zitierte der Guardian aus dem Report. Ein weiterer Vorwurf: Solheim soll die Nachweise schuldig geblieben sein, wofür seine Geschäftsreisen gedient haben und ob sie überhaupt notwendig waren. Der 63-Jährige rechtfertigte sich damit, dass umfangreiches Reisen wichtig sei, um die Arbeit des Unep sichtbar zu machen. Und er schoss zurück, dass der Prüfbericht sehr fehlerhaft sei. Intermsmäßig hat Solheims Stellvertreterin Joyce Msuya aus Tansania den Posten übernommen. Quelle: BBC / DMM