Leuchttürme der E-Mobilität

Die Elektroauto-Verkäufe kommen nicht in Schwung. Mögliche Förderprojekte wurden kürzlich auf der Nationalen Konferenz „Elektromobilität – Stark in den Markt“ in Berlin diskutiert. Für das Kfz-Gewerbe erläutert Bundesinnungsmeister und ZDK-Vizepräsident Wilhelm Hülsdonk, was aus Sicht des Kfz-Gewerbes geschehen muss, um die E-Mobilität voran zu bringen.

Politik und Wirtschaft sehen die Notwendigkeit, mehr für die Förderung alternativer Antriebe zu tun. Und zwar aus ökologischen als auch aus industriepolitischen Gründen. Als Autonation par excellence braucht Deutschland einen starken Leitmarkt für E-Mobilität. Und nicht zuletzt die Reduzierung des Flottenverbrauchs auf 95 Gramm CO2/km ab 2020 fordert zum Handeln auf. Das Kfz-Gewerbe ist laut Wilhelm Hülsdonk fit im Service: Über 7.200 Kfz-Mechatroniker sind inzwischen dazu qualifiziert, an Hochvoltfahrzeugen zu arbeiten. Der Markt bietet inzwischen fast 40 Modelle in allen Segmenten - mit weiter wachsender Tendenz. Doch nicht nur die Privatkunden halten sich auch aufgrund der hohen Preise noch sehr zurück.

Wie könnte das Geschäft neuen Schwung bekommen? Wilhelm Hülsdonk: Seit fast zwei Jahren fordert auch das Deutsche Kfz-Gewerbe eine Sonderabschreibung bei gewerblich genutzten Fahrzeugen in Höhe von 50 % der Anschaffungskosten im ersten Jahr der Nutzung. Die soll jetzt offensichtlich kommen. Außerdem sind die Kommunen aufgefordert, das Elektromobilitätsgesetz umzusetzen, das heißt etwa freies Parken für E-Mobile und die Öffnung der Busspuren. Die Sonderabschreibung ist ein wichtiger Schritt, weil gerade die Gewerbetreibenden vor Ort eine Art Leuchtturm-Funktion haben. Mit ihren Fahrzeugen sind sie regional permanent präsent und könnten mit ihren Serviceflotten für die E-Mobilität werben. Darüber hinaus sollten auch die Kommunen mehr E-Mobile zulassen. Und nicht zuletzt braucht das Land eine bessere Infrastruktur mit Schnellladestationen für die beiden verbreiteten Ladeschnittstellen. Quelle: ZDK / DMM