Mallorca-Reisende: Zwangstests auf eigene Kosten

Die Bundesregierung zieht die Zügel an und verschärft das Infektionsgesetz: Ein negativer Corona-Test wird vor dem Abflug nach Deutschland Pflicht - egal ob Risikogebiet oder nicht. Wer etwa nach Mallorca oder in andere „Nicht-Risikogebiete“ fliegt, um dort Urlaub zu machen, der muss nach der Rückreise und der Ankunft zwar nicht in Quarantäne, aber er/sie muss am Auslandsflughafen vor dem Rückflug nach Deutschland einen Corona-Test durchführen lassen, und da auf eigene Kosten. Der Epidemiologe Karl Lauterbach glaubt im Übrigen daran, dass die Regionalregierung in Palma mit den Fallzahlen trickse (so dass Mallorca als Nicht-Risikogebiet zählt).

Am Freitag Nachmittag, 26. März 2021, soll das erweiterte Gesetz beschlossen werden. Gelten soll es dann ab Sonntag, 28. März. Nach  derzeitigen Wissensstand kann es sein, dass Reisende, sofern ihr PCR-Test positiv ausfällt, auf eigene Kosten (z.B. in Spanien) in eine 14-tägige Quarantäne. Was die Kosten des Tests betrifft, gibt es bis dato nur eine einzige, die diese übernehmen will. Alle anderen sehen diesbezüglich die Passagiere in der Pflicht. In diese Richtung gehen auch die Signale aus dem Bundesverkehrsministerium.

Die Kosten für eine dann fällige Umbuchung bzw. Storno und Buchung eines neuen Rückflugs zu einem späteren Zeitpunkt übernehmen im Fall von Pauschalreisenden wohl die Reiseveranstalter. Viele haben entsprechende Covid-Versicherungen für den Urlaubsort inklusive. Bei Individualreisenden besteht i.d.R. ein größeres Kostenrisiko.

Mit einer größeren Zahl an Rückreisenden ist ab der ersten Osterwoche zu rechnen. Das ist sehr knapp. Am Flughafen von Palma z.B. soll eventuell ein gemeinsames Testzentrum der Airlines entstehen, wo die Pflicht-Testung durchgeführt werden soll. Aber sicher ist das noch nicht.

Unterdessen steigen die Infektionszahlen auf Mallorca wieder. Deshalb hat die Regionalregierung beschlossen, dass die Gastronomie von heute (Freitag, 26. März 2021) an ihre Innenräumlichkeiten generell schließen muss. Urlauber können nur die Außengastronomie benutzen, und das auch nur bis maximal 17 Uhr. Die Regierung in Madrid hat ihren Staatsangehörigen ein generelles Reiseverbot für das Ziel Mallorca auferlegt. In der Osterzeit zwischen Freitag und 11. April 2021 müssen alle Hotels ihre Spas und Hallenbäder sowie größere Lobbybereiche, wo Menschen zusammenkommen können, schließen. Und die Terrassen der Hotels dürfen lediglich bis 17 Uhr geöffnet sein.

Bei Maybritt Illner sagte Prof. Karl Lauterbach am Donnerstag Abend: "In Mallorca werde geschummelt. Von den zwei brasilianischen Mutanten werde inzwischen nur noch die ältere zugegeben, obwohl auf der Insel auch schon die zweite, viel gefährlichere angekommen sei. Das heißt, die Regionalregierung trickst. Er persönlich glaube "denen" kein Wort. Und er glaube auch den Fallzahlen nicht. Über die Urlaubsreisen auf die Balearen sagt Lauterbach: „Wir haben nach Hilfskonstrukten gesucht, um das irgendwie zu verbieten. Denn das kann ich niemandem erklären, dass auf Mallorca gefeiert wird mit einer möglicherweise nicht zutreffenden Inzidenz, und dort gelten die Regeln nicht!“

Um die sich rasch ausbreitenden Varianten des Coronavirus SARS-CoV-2 in der Bundesrepublik Deutschland halbwegs in den Griff zu bekommen, hat die Bundesregierung mit einer Rechtsverordnung ein Beförderungsverbot bis zum 31. März 2021 (24 Uhr) für Einreisende aus sogenannten Virusvarianten-Gebieten – vorbehaltlich sehr eng begrenzter Ausnahmen - verhängt. Personen, die unter eine der eng begrenzten Ausnahmen nach der Coronavirus-Schutzverordnung fallen, müssen die Anmelde- und Testnachweispflicht der Coronavirus-Einreiseverordnung sowie die Quarantänebestimmungen Ihres Bundeslandes beachten. Quelle: Bundesregierung / Mallorca-Zeitung / DMM