Qatar Airways Nachfolger von Lufthansa als DFB-Sponsor?

Die Lufthansa und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gehen getrennte Wege. Der Carrier beendet die Zusammenarbeit mit dem von Skandalen erschütterten Fußballverband. Angeblich bewirbt sich Qatar Airways, Sponsor der soeben zu Ende gegangenen UEFA-EM, als DFB-Partner.

Wie die "Bild am Sonntag" schrieb, hatte das DFB-Präsidium dieser Tage den Beschluss zum vorzeitigen Vertragsende mit dem bisherigen Partner Lufthansa zum 31. Dezember 2021 gefasst. Eine offizielle Bestätigung gibt es weder von Lufthansa noch vom DFB. Die Berichte über den Kontakt zu Qatar Airways sorgten in den vergangenen Tagen auch innerhalb des DFB für großen Wirbel. Qatar Airways ist im Sport ein globaler Sponsor. Kritiker werfen den Scheichs des Emirats vor, das eigene Image mithilfe des Engagements im Sport rein waschen zu wollen. Der Golfcarrier ist auch offizieller Partner des Weltverbands FIFA und auch des FC Bayern München. Wer Nachfolger der Lufthansa wird, ist vollkommen offen. Laut Insidern soll die Lufthansa ihr Engagement für den DFB eine sehr hohe Summe bezahlt haben, wollte dies aber in der Zukunft nicht wiederholen.   

Wie Gyde Jensen (FDP), die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, der "BamS" zu den DFB-Katar-Gesprächen sagte, müsse sich der DFB der Außenwirkung solcher Verhandlungen deutlich bewusst werden. Auf dem grünen Rasen für Menschenrechte zu demonstrieren und dann Sponsorenverträge mit der staatlichen Airline eines Emirats anzustreben, in dem die Menschenrechtslage als äußerst fragil gilt, passt schwerlich zusammen." Wie in vielen Medien dargestellt, hatten die deutschen Nationalspieler eine Aktion initiiert und standen Arm in Arm auf dem Rasen. Auf ihren schwarzen Shirts prangte in großen weißen Buchstaben die Botschaft Richtung Katar. "Human rights".

Qatar Airways ist im Sport und speziell im Fußball ein globaler Sponsor. Kritiker werfen dem Emirat sogenanntes "Sportswashing" vor - die Aufbesserung des eigenen Images mithilfe des Engagements im Sport. Unter anderem ist das Staatsunternehmen des reichen Emirats offizieller Partner des Weltverbands FIFA und auch des FC Bayern München. Das kleine Golf-Emirat Qatar gilt wegen seines Öl- und Gasreichtums als eines der reichsten Länder der Welt. Es ist beteiligt auch an großen deutschen Unternehmen wie an etlichen anderen internationalen Großkonzernen. Die „Qatar Investment Authority“ (QIA), einer der 15 größten Staatsfonds der Welt, hält Anteile an Volkswagen, an der britischen Bank Barclays, an Londons Canary Wharf, an der Harrods-Gruppe, der Schweizer Bank Credit Suisse, dem Flughafen Heathrow, dem Rohstoffunternehmen Glencore, Tiffany & Co und dem Ölkonzern Total, an der Deutschen Bank, an Hapag Lloyd, an Hochtief, Porsche u.a.m.. Quelle: BamS / DMM