Studie zu Dienstreisen mit Privatfahrzeugen

Eine aktuelle Studie im Auftrag des weltweit größten Mietwagenanbieters und Mobilitätsdienstleisters Enterprise besagt, dass die Nutzung von Privatfahrzeugen für Geschäftsreisen in Deutschland sehr weitverbreitet ist. Doch steigern vernachlässigte Sicherheitschecks, ignorierte Warnhinweise und unregelmäßige Wartungen das Risiko für die Reisenden und für die Unternehmen.

Der Auftrag zur Studie ist natürlich nicht ohne Grund erfolgt, suchen doch auch die von der Corona-Pandemie gebeutelten Autovermieter händeringend nach Argumenten, ihre Mobilitätsdienstleistungen wieder vermehrt in Anspruch zu nehmen.

So besagen weitere Studienergebnisse, dass die gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitsausrüstung in den Privatfahrzeugen häufig nicht vorhanden sein soll, dass geschäftliche Termine aufgrund von Pannen nicht eingehalten werden können und die Zahl der erwarteten Geschäftsreisen nach der Corona-Pandemie das Vorkrisenniveau übersteigen wird.

Für die aktuelle Untersuchung wurden mehr als 1.000 Angestellte in Deutschland befragt, die in der Vergangenheit bereits mit dem eigenen oder einem fremden Auto auf Geschäftsreise waren. Wie weit verbreitet der Einsatz privater Fahrzeuge für Geschäftsreisen in Deutschland ist, zeigen die folgenden Zahlen: Laut der Untersuchung werden für die Hälfte der Geschäftsreisen private Autos genutzt (49,8 %), mehr als die Hälfte der Befragten (52%) setzt mindestens einmal im Monat das eigene Auto für geschäftliche Fahrten ein. Keiner der über 1.000 Befragten gibt an, nie das Privatfahrzeug für Dienstreisen in Anspruch zu nehmen.

Die Studie macht jedoch deutlich, dass die Nutzung der Privatfahrzeuge für geschäftliche Zwecke gewisse Sicherheitsrisiken birgt:
•    Annähernd zwei von fünf Befragten (38 %) geben an, dass ihr Auto derzeit eine Warnleuchte anzeigt.
•    Mehr als die Hälfte (54 %)dieser Befragten wollen den Grund für die Warnleuchte vor Antritt ihrer nächsten Geschäftsreise mit dem Fahrzeug jedoch nicht überprüfen lassen.
•    Standardmäßige Sicherheitschecks vor Geschäftsreisen mit dem eigenen Pkw werden laut der Untersuchung ebenfalls häufig vernachlässigt: 46 % überprüfen den Reifendruck vor der Abfahrt nicht, 62 % lassen das Reifenprofil außer Acht, die Hälfte der Befragten checkt den Ölstand nicht und 11 % geben sogar an, überhaupt keine Fahrzeugchecks vor der Dienstreise mit dem eigenen Auto zu tätigen.
•    19 % der Befragten bestätigen zudem, dass ihr Auto grundsätzlich nur dann überprüft wird, wenn es zum Service muss. Die Vernachlässigung regelmäßiger Checks und das Ignorieren von Warnhinweisen führen dazu, dass die Reisenden bei längeren Autofahrten häufig Probleme haben: Mehr als ein Fünftel der Befragten (22 %) ist bereits wegen einer Panne mit dem eigenen Auto am Straßenrand liegengeblieben,
•    17 % haben sich aufgrund von Problemen mit dem Auto bei einem Geschäftstermin verspätet und 13 % haben ihr Meeting ganz ausfallen lassen müssen.

Besonders problematisch sind die Angaben der Befragten, wenn es um die gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitsausstattung in ihren Privatfahrzeugen geht: Mehr als ein Viertel der Dienstreisenden (27 %) führt keinen Verbandskasten mit sich, 28 % haben keine Warnweste im Auto und bei 30 % fehlt ein Warndreieck.

Während der COVID-19-Pandemie ist die Anzahl der Geschäftsreisen nach Angabe der Befragten um knapp 60 % auf durchschnittlich 1,6 Dienstreisen pro Monat eingebrochen. Die Teilnehmer an der Studie gehen aber davon aus, dass die durchschnittliche Anzahl der monatlichen Geschäftsreisen nach Aufhebung aller Beschränkungen aufgrund der Pandemie mit 4,1 sogar über dem Vorkrisenniveau liegen wird (3,8). Die Nutzung der Privatwagen für Dienstreisen und die damit verbundenen Risiken für Unternehmen bleiben somit eine Herausforderung.

Christian Holler, Leiter Business Rental Mobility bei Enterprise in Deutschland: „Die Untersuchung hat gezeigt, dass der Einsatz von Privatfahrzeugen für Geschäftsreisen gängige Praxis ist und weitreichende Folgen haben kann. Unternehmen sollten dem vorbeugen, indem sie die Nutzung in der Reiserichtlinie klar definieren, sicherheitsrelevante Mindestanforderungen beschreiben, aber auch andere Optionen anbieten. Fahrzeugmiete oder Corporate Carsharing können attraktive Alternativen sein, um potenzielle Risiken zu minimieren und den administrativen Aufwand für die Erstattungen zu senken. Unternehmen können dabei Einsparpotenziale realisieren und Ihre Nachhaltigkeitsinitiativen unterstützen, wenn man berücksichtigt, dass das durchschnittliche Alter eines PKW in Deutschland bei fast zehn Jahren liegt.“

Um die Unternehmen dabei zu unterstützen, hat Enterprise das kostenlose, interaktive Planungs-und Buchungssystem „Enterprise Travel Direct“ (ETD) entwickelt. Mit der Plattform ist es erstmals möglich, die Kosten für die klassische Autovermietung auf Tagesbasis, das stundenbasierte Corporate Carsharing und die Kilometergelderstattung für geschäftliche Fahrten mit dem Privatfahrzeug zu vergleichen und direkt zu buchen. Quelle: Enterprise Rent-A-Car / DMM