Airbus und Linde forcieren Wasserstoff-Luftfahrt

Der europäische Flugzeugbauer Airbus und die Linde plc, ein weltweit führendes Unternehmen im Industriegasgeschäft und Engineering, haben auf der ILA in Berlin eine Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet, um gemeinsam an der Entwicklung einer Wasserstoffinfrastruktur an Flughäfen weltweit zu arbeiten.

Sabine Klauke, Chief Technical Officer bei Airbus und Philippe Peccard, Vice President Clean Energy, Linde, unterzeichneten auf der ILA in Berlin eine Absichtserklärung betreffend die Zusammenarbeit bei Wasserstoff für die Luftfahrt. Foto: Airbus

Die Vereinbarung folgt auf eine im Februar in Singapur unterzeichnete Kooperationsvereinbarung und umfasst die Zusammenarbeit an globalen Lieferketten für Wasserstoff, von der Produktion bis zur Speicherung am Flughafen, einschließlich der Integration der Betankung in den normalen Bodenabfertigungsbetrieb. Beide Unternehmen werden ab Anfang 2023 Pilotprojekte an mehreren Flughäfen starten. Darüber hinaus werden Airbus und Linde das Potenzial von Power-to-Liquid-Kraftstoffen analysieren – einer Art nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF), der aus dem synthetisch hergestellten flüssigen Kohlenwasserstoff durch die Umwandlung von erneuerbarem Strom hergestellt wird.

„Wir kommen mit Wasserstoff als wichtigem Technologiepfad gut voran, um unser Ziel zu erreichen, bis 2035 ein emissionsfreies Verkehrsflugzeug auf den Markt zu bringen. Der Aufbau der Infrastruktur ist ebenso entscheidend. Deshalb arbeiten wir eng mit Partnern wie Linde zusammen, die  jahrzehntelange Erfahrung und Expertise weltweit bei der Speicherung und Verteilung von Wasserstoff haben", sagte Sabine Klauke, Chief Technical Officer bei Airbus.

„Wir freuen uns, unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit Airbus auf eine globale Ebene auszudehnen“, sagte Philippe Peccard, Vice President Clean Energy, Linde. „Durch die Bündelung der Kompetenzen beider Unternehmen sind wir gut aufgestellt, um gemeinsam mit Flughäfen und Regierungsbehörden tragfähige Konzepte für nachhaltige Flughafendrehkreuze auf Basis von Wasserstoff zu entwickeln.“

Die Verwendung von Wasserstoff zum Antrieb zukünftiger Passagierflugzeuge soll nicht nur die Emissionen in der Luft erheblich reduzieren, sondern könnte auch dazu beitragen, den Luftverkehr am Boden zu dekarbonisieren. Vor knapp zwei Jahren startete Airbus das Programm „Hydrogen Hub at Airports“, um die Erforschung von Infrastrukturanforderungen und kohlenstoffarmen Flughafenbetrieben über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg anzukurbeln. Bisher wurden Vereinbarungen mit Partnern und Flughäfen in Frankreich, Italien, Südkorea, Japan und Singapur unterzeichnet.

Das erste ZEROe-Konzeptflugzeug wurde 2020 vorgestellt, und die Entwicklung der entsprechenden Technologiebausteine ist nun in einem globalen F&T-Netzwerk im Gange, das sich auf die Entwicklung der Wasserstofftechnologie für zukünftige Verkehrsflugzeuge konzentriert. Quelle: Airbus / DMM