Berufswechsel: Vom Flugzeug in den Zug

Das soll es immer wieder geben. Geschäftsreisende haben "gestern" noch die freundliche Stewardess im Flugzaug bewundert und heute läuft sie ihnen als charmante Zugbegleiterin über den Weg. Wie das?

Ganz einfach: Lufthansa & Co. haben mit Beginn der Corona-Pandemie zig Tausende Beschäftigte entlassen, darunter viele Kabinenbesatzungen. Nicht wenige davon haben mit der Deutschen Bahn einen neuen und offensichtlich so attraktiven Arbeitgeber gefunden, dass sie sich nicht mehr vorstellen können, zu ihrem vormaligen Arbeitgeber, einem Luftfahrtunternehmen zurückzukehren. Übrigens gibt es auch etliche Piloten, die heute als Lokführer tätig sind. DMM kennt eine Reihe von Beispielen bei der SBB. Die Schweizer Bundesbahnen bezahlen Triebfahrzeugführer sehr viel besser als etwa die Deutsche Bahn. Lokführer in der Schweiz verdienen etwa das Doppelte ihrer deutschen Kollegen. Und wer auf dem Führerstand einer modernen Lok oder eines Triebzugs sitzt und Verantwortung für bis zu 1.000 Fahrgäste trägt, ist in der Schweiz höchst angesehen. 

Die DB beschäftigt weltweit mehr als 320.000 Mitarbeitende, davon mehr als 214.000 in Deutschland. Und weil Bahnfahren gerade unter dem Aspekt der umweltfreundlichen Mobilität immer attraktiver wird, ist der Bahnkonzern weiter auf der Suche nach Bewerbern als ZugbegleiterInnen. Mit mehr als 11.000 Nachwuchskräften gesamthaft über alle Ausbildungsjahre gehört die DB zu den größten Ausbilderinnen Deutschlands. Rund 50 Ausbildungsberufe und 25 Duale Studiengänge gibt es im Konzern.

Den Umsteigern gefällt ihr neuer Job, zumal sie, anders als bei Airlines verantwortlich für Sicherheit an Bord und Betrieb „ihrer Züge“ sind. Im Flugzeug haben sie stets den Maßgaben der Piloten Folge zu leisten. In 2022 will die DB etwa 300 + x neue Zugchefs ausbilden. Etwa 50 % der Bewerber sollen außerhalb des Logistikkonzerns rekrutiert werden. Mitbringen sollen die BewerberInnen Führungserfahrung und die Bereitschaft Verantwortung zu tragen. Quelle: DB / DMM