BMW: Vielleicht sehen Autos in 50 Jahren aus wie der i Vision Dee

BMW’s Imagekonzepte greifen in der Welt der digitalisierten und elektrifizierten Fahrzeuge nicht mehr. Also muss eine Zukunftsvision zum digitalen Erlebnis innerhalb und außerhalb des Autos her. Die präsentieren die Münchner zurzeit auf der weltgrößten Technologiemesse CES in Lad Begas mit der futuristischen Mittelklasselimousine „BMW i Vision Dee“. Vielleicht sehen Autos in 30, 40 oder 50 Jahren so aus. Ob sie dann noch als Geschäftswagen taugen und den sprichwörtlichen BMW-Fahrspaß leisten, steht auf einem ganz anderen Blatt.

BMW zeigt in Las Vegas auf der US-Technologiemesse CES den i Vision Dee, eine Studie eines weitgehend digitalisierten Fahrzeugs; links daneben die Studie eines möglichen i3-Nachfolgers, wie sie schon auf der IAA Mobility in München zu sehen war. Fotos: BMW

Keine Instrumente im BMW i Vision Dee; stattdessen werden alle nötigen Informationen auf der gesamten Windschutzscheibe angezeigt.

Der Name „Dee“ steht für Digital Emotional Experience – ein deutscher Begriff fällt den Münchnern dazu nicht ein. Die künftigen digitalen Funktionen reichen weit über das heute bekannte Maß von Sprachsteuerung und Fahrerassistenzsystemen hinaus. Das Head-up-Display (HUD) über die gesamte Breite der Windschutzscheibe ist ein Vorgriff auf die nächste Fahrzeuggeneration. Nach eigenen Angaben will BMW eine Serienableitung dieses HUD ab 2025 in den Modellen der NEUEN KLASSE einsetzen, die BMWs elektrische und digitale Zukunft der nächsten Fahrzeuggeneration werden soll.

Darüber hinaus hat die BMW Group die Farbwechseltechnologie weiterentwickelt. Zeigte sie bei der letzten CES den BMW iX Flow Featuring E Ink, der von schwarz auf weiß wechseln konnte, so kann der BMW i Vision Dee sein Exterieur in bis zu 32 Farben darstellen.

„Mit dem BMW i Vision Dee zeigen wir, was möglich ist, wenn Hardware und Software verschmelzen. Damit schöpfen wir das volle Potenzial der Digitalisierung aus, um das Fahrzeug zu einem intelligenten Begleiter zu machen. Das ist die Zukunft von BMW: die Verschmelzung von virtuellem Erlebnis und echter Fahrfreude“, sagt Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG. 

Mit seinen intelligenten und beinahe menschlichen Fähigkeiten begleitet der i Vision Dee FahrerInnen nicht nur durch das reale Geschehen auf der Straße, sondern auch in ihrer digitalen Umgebung.

In fünf Stufen in die virtuelle Welt. Digitales Highlight und zentrales Bedienelement des BMW i Vision Dee ist, in Verbindung mit dem erweiterten Head-up-Display, der BMW Mixed Reality Slider. Durch Shy-Tech-Sensorik auf dem Armaturenbrett können FahrerInnen das Maß an digitalen Inhalten selbst bestimmen, die auf dem erweiterten HUD zu sehen sind. Die fünfstufige Auswahl reicht von analog, über fahrrelevanten Informationen, über Inhalte des Kommunikationssystems und eine Augmented-Reality-Projektion bis hin zum Einstieg in virtuelle Welten. Parallel dazu kann die Realität mithilfe von dimmbaren Scheiben nach und nach ausgeblendet werden. 

Das erweiterte Head-up-Display. Im BMW i Vision Dee ermöglicht die Projektion auf die gesamte Breite der Windschutzscheibe die Anzeige von Informationen auf einer größtmöglichen Displayfläche, die zudem erst bei ihrer Aktivierung als solche erkennbar wird. Ds Auto visualisiert, wie ein erweitertes HUD in Zukunft auch für das Anzeigebedienkonzept genutzt werden kann. Bereits ab 2025 wird die Serienableitung des BMW Head-up-Display über die gesamte Breite der Windschutzscheibe in den Modellen der NEUEN KLASSE zum Einsatz kommen.

Begrüßungsszenario. Das digitale Erlebnis beginnt bereits außerhalb des Fahrzeugs mit einem individuellen Begrüßungsszenario, das grafische Elemente, Licht und Soundeffekte umfasst. Natürliche Sprache dient dabei als einfachste und intuitive Interaktionsform zur Verständigung zwischen Mensch und Automobil. Zusätzlich bilden die Scheinwerfer und die geschlossene BMW Niere auf einer einheitlichen Fläche ein gemeinsames Phygital (Fusion aus physisch und digital) Icon, mit dem sich verschiedene Mimiken darstellen lassen. So kann der BMW i Vision Dee mit dem Menschen sprechen und gleichzeitig Stimmungslagen wie Freude, Erstaunen oder Zustimmung auch optisch zum Ausdruck bringen. Außerdem kann der BMW i Vision Dee das Bild eines Avatars des Fahrers oder der Fahrerin auf die Seitenfensterscheibe projizieren, um das Begrüßungsszenario noch stärker zu personalisieren, naja, wer’s braucht…

Weltpremiere für vollfarbige E Ink-Technologie. Mit dem Concept Car präsentieren die Bayern in der US-Glitzermetropole weltweit erstmalig eine vollfarbige Ausführung der E Ink-Technologie im Einsatz als Außenhaut eines Fahrzeuges. Es zeigt nun anstelle eines Wechsels zwischen Schwarz und Weiß ein vielfarbiges, vollvariables und individuell gestaltbares Exterieur. Für dieses magische Farbenspiel sorgt eine auf die Karosserie aufgebrachte ePaper-Folie des Kooperationspartners E Ink. Bis zu 32 unterschiedliche Farben können dargestellt werden. Dazu ist die Karosserieoberfläche in 240 E Ink-Segmente unterteilt, die jeweils individuell angesteuert werden. Dadurch lässt sich eine nahezu unendliche Vielfalt an Mustern generieren und innerhalb weniger Sekunden variieren. Das für den Zuschnitt der Folie genutzte Laser-Trennverfahren und das elektronische Steuerungsdesign wurden gemeinsam mit dem Kooperationspartner E Ink entwickelt. Die Anpassung an gebogene Flächen sowie die Programmierung der Animationen sind Eigenentwicklungen der BMW Group und ermöglichen eine im Automobilbereich weltweit einzigartige Form der Individualisierung.

Reduziertes Design. Das Exterieur wird bestimmt durch das klassische Designmerkmale wie die BMW Niere, die Doppelrundscheinwerfer und der Hofmeisterknick, alles neu interpretiert, Phygital Icons ersetzen analoge Elemente. Im Innenraum geht die Digitalisierung mit einem reduzierten Einsatz von Materialien, Bedienelementen und Anzeigen einher. Ein unkonventionell gestaltetes Lenkrad mit mittig angeordneter vertikaler Speiche bietet Touchflächen, die bei Annäherung und Berührung zum Leben erwachen und per Daumenbewegung bedient werden können. Das ist zunächst wirklich alles, was man als FahrerIn vorfindet: keine Instrumente, keine Schalter, keine Knöpfe, keine überdimensionierten Touch-Bildschirme. Stattdessen nur ein Stoff-bezogenes Armaturenbrett. Die Phygital Touchpoints am Lenkrad steuern die Auswahl der auf die Frontscheibe projizierten Inhalte und unterstützen so gemeinsam mit dem erweiterten HUD das Prinzip „Hände am Steuer, Augen auf die Straße“. Die fünfstufige Auswahl reicht dabei von analog, über fahrrelevanten Informationen, Inhalte des Kommunikationssystems und eine Augmented-Reality-Projektion bis hin zum Einstieg in virtuelle Welten. Parallel dazu kann die Realität mithilfe von dimmbaren Scheiben nach und nach ausgeblendet werden. Quelle: BMW / DMM