Bodensee-Airport braucht Geld

Kleine Regionalflughäfen kommen ohne viele Millionen Euro des Steuerzahlers nicht klar. Das zeigt sich einmal mehr beim Bodenseeflughafen. Dem hatte das Land Baden-Württemberg im Oktober 2018 1 Mio. Euro als Darlehen zugesagt. Doch das Finanzministerium hält die Zahlung zurück.

In Stuttgart heißt es, der Flughafen von Friedrichshafen, an dem das Land mit 5,74 % beteiligt ist, soll erst nachweisen, dass er sich langfristig finanzieren kann, erst dann gibt es das Geld. Doch das kann das Management in Friedrichshafen nur mithilfe des Darlehens, argumentiert der Betreiber, die Flughafen Friedrichshafen GmbH (FFG).

Der Bodensee-Airport ist der südlichste Verkehrsflughafen Deutschlands und liegt in der Vierländer-Region Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein. Seit Jahren hat der Airport mit finanziellen Problemen zu kämpfen, zumal immer wieder wichtige Kunden absprangen bzw. insolvent gegangen waren wie seinerzeit Intersky (DMM berichtete). 2019 litt der Airport unter einem Passagierschwund von 9 %, geschuldet der Germania-Pleite. Und vor wenigen Tagen erst musste das Management die Absage von Sun-Air betreffend die Hamburg-Flüge melden.  

Gesellschafter  des Flughafens sind die Stadt Friedrichshafen sowie der Bodenseekreis mit jeweils 39,38 %, das Land Baden-Württemberg mit 5,74 %, die ZF Friedrichshafen AG mit 4,32 %, die Technische Werke Friedrichshafen GmbH mit 4,11 %, die Luftschiffbau Zeppelin GmbH mit 3,54 %, die IHK Bodensee-Oberschwaben mit 1,57 %, die DADC Luft- und Raumfahrt Beteiligungs GmbH (Airbus/Dornier) sowie die MTU Friedrichshafen GmbH mit jeweils 0,98 %. Quelle: DMM / Südkurier