Boeing rauschte in See

Eine 30 Jahre alte Boeing 737-400 der spanischen Swiftair, die im Auftrag der schwedischen Logistikgruppe West Atlantic AB innerhalb Frankreichs unterwegs war, ist am früheren Samstagmorgen, 24. September 2022, am Flughafen der südfranzösischen Stadt Montpellier nach der Landung auf der Betonpiste nicht rechtzeitig zum Stillstand gekommen. Der Zweistrahler rutschte hinter dem Ende der Landebahn am Ufer eines Sees teilweise noch ins Wasser.

Ein Bad nahm am frühen Samstagmorgen (24.09.2022) eine B 737-400 am Flughafen von Montpellier, nachdem sie über die Ladepiste hinausgerutscht war. Foto BEA

Die Frachtmaschine war zuvor am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle gestartet. An Bord der Maschine befanden sich drei Besatzungsmitglieder. Für sie ging die Rutschpartie glimpflich aus, meldete die französische Flugunfallbehörde BEA. Nach ersten Ermittlungen erschwerten Sturmböen und Regenschauer den Piloten von Swiftair den Anflug bei Dunkelheit auf Runway 12L. Der Frachter setzte auf und überschoss die Betonbahn um gut 200 Meter, tauchte dann mit dem Bug in den an den Airport angrenzenden See ein. Zahlreiche Rettungskräfte waren Minuten später zur Stelle. Der Flughafen nahe der südlichen Mittelmeerküste Frankreichs wurde am Samstag auf unbestimmte Zeit geschlossen. 

Ob die Piloten die Boeing zu spät aufgesetzt hatten oder die Bremsen nicht ordentlich funktionierten, steht im Mittelpunkt der Untersuchungen. Die später zum Frachter umgebaute 737-400 war von 1993 bis 2015 für British Airways im Europaverkehr aktiv. Am Flugzeug entstand hoher Sachschaden.

Swiftair (Sitz in Madrid) transportiert Passagiere und Fracht sowohl auf Linien- als auch auf Charterflügen. Einen Teil ihrer Flotte setzen die Spanier auch regelmäßig im Auftrag anderer Gesellschaften ein, so in diesem Fall durch die Logistikgruppe aus Göteborg. Quelle: Le Monde / DMM