Bombardier künftig nur noch Businessjet-Produzent?

Der einst mächtige kanadische Luftfahrtkonzern Bombardier gibt wahrscheinlich seine kommerzielle Luftfahrtsparte auf. Verbleiben würden dann nur noch der Bereich Businessjets und Transportation. Mit Letzterem gilt Bombardier als einer der größten Hersteller von Schienenfahrzeugen weltweit.

Aktuell wurde bekannt, dass die Kanadier nach dem Verkauf ihrer C-Series-Regionaljets an Airbus (2018) und der Veräußerung des gesamten Dash-Programms (mit den Dash 8-Q100, 200, 300 und 400) sowie der Namensrechte an der Marke de Havilland für rund 250 Mio. Canada-Dollar an die kanadische Longview Aviation Capital Corporation (2019) nun auch ihr einzig verbliebenes CRJ-Programm los werden wollen. Möglicher Käufer ist der japanische Mischkonzern Mitsubishi Heavy Industries.

Die Übernahme des Dash-Programms an die erst drei Jahre junge Longview Aviation Capital Corp. (LAC) wurde am 03. Juni 2019 abgeschlossen. Gleichzeitig gab Longview bekannt, dass man den historischen Namen de Havilland Canada wieder neu aufleben wird. Longview ist u.a. Konzernmutter für Viking Air Ltd, einem weiteren kanadischen Flugzeugproduzenten. LAC ist durch den Deal in Nordamerika der größte Hersteller von zivilen Turboprops geworden.

Bombardier spricht in seiner Pressemitteilung von „strategischen Möglichkeiten“. Tatsächlich soll es dabei um die Veräußerung der CRJ-Sparte (CRJ = Canadair Regional Jet) gehen. Das Unternehmen Mitsubishi Heavy Industries, mit dem Bombardier in Verkaufsgesprächen steht, zählt 300 Tochtergesellschaften. Der Mischkonzern ist u.a. im Fahrzeugbau, der Luftfahrtindustrie, der Schwerindustrie und der Elektronikindustrie tätig. Die Firmenzentralen befinden sich in Minato und und Nishi-ku /Yokohama). Mitsubishi bestätigte inzwischen Verhandlungen mit den Kanadiern. Auf der Paris Air Show am 17. Juni wird die Verkündung einer Entscheidung erwartet. Quelle: Bombardier / DMM