Corona: Immer größere Sorgen

In Frankreich, Spanien, Belgien, Tschechien und der Slowakei legt Corona fast das gesamte Leben wieder lahm. Lockdowns werden wieder ausgesprochen. Auch in Deutschland steigen die Corona-Neuinfektionen weiter an. Es gibt immer mehr Hotspots, die verzweifelt versuchen, mit strikten Corona-Regeln die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen, bisher erfolglos.

Berlin meldete am 30. September einen Rekordanstieg an Neuinfektionen: Die 288 hinzugekommenen Fälle an einem Tag wurden zuletzt im März gemeldet, direkt nach dem Beginn des Lockdowns. Nordrhein-Westfalen (NRW) führt ein Bußgeld in Höhe von 250 Euro bei falschen Kontaktangaben ein. Ein falscher Namenseintrag sei „kein Kavaliersdelikt“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Zu zahlen ist die Strafe demnach von denjenigen, die die falschen Kontakte auf den Listen zur Corona-Nachverfolgung angeben. Aber auch Wirte müssen die Angaben auf den Listen auf Plausibilität überprüfen. Wie sie das machen sollen ohne die Identität ihrer Gäste prüfen zu dürfen, ist freilich schleierhaft.
Private Feiern zu herausragenden Anlässen wie Hochzeiten mit mehr als 50 Gästen müssen in NRW künftig den Behörden gemeldet werden. Das gilt aber nur für Feiern außerhalb des privaten Bereichs etwa in Gaststätten.

Die spanische Zentralregierung hat ungeachtet des Widerstands mehrerer Landesregionen die Abriegelung von Großstädten im Falle hoher Corona-Infektionszahlen angekündigt. "Die Anordnung wird mit Veröffentlichung im Amtsblatt in den nächsten Tagen in Kraft treten", sagte Gesundheitsminister Salvador Illa in Madrid. Madrilenen sollen die spanische Hauptstadt nur noch aus wichtigen Gründen verlassen dürfen. Bars und Restaurants mussen um 23 Uhr schließen, Hotels dürfen nur noch halb so viele Gäste wie in normalen Zeiten aufnehmen. Zusammenkünfte sind auf sechs Menschen beschränkt.

In Frankreich ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Lauf des Mittwochs, 30. September 2020, wieder auf mehr als 12.800 gestiegen, und das binnen 24 Stunden. Am Mittwoch Abend sprach das Auswärtige Amt für ganz Belgien eine Reisewarnung aus.  Die Ausweitung auf das ganze Land betrifft nun auch Grenzregionen zu Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Auch in Tschechien und der Slowakei greift das Coronavirus rasant um sich. Binnen Stunden verhängen beide benachbarten Staaten den Ausnahmezustand. Der Notstand in Tschechien gilt vom kommenden Montag an zunächst für 30 Tage, wie Gesundheitsminister Roman Prymula in Prag bekannt gab. Man müsse den "raketenhaften Anstieg" der Infektionen stoppen, um einen Engpass bei der medizinischen Versorgung zu verhindern. Vorläufig sollen die Grenzen zu beiden Ländern offen bleiben. Veranstaltungen und Versammlungen in Innenräumen werden auf 10 und im Freien auf 20 Personen begrenzt. Die meisten weiterführenden Schulen werden auf Distanzunterricht umgestellt. Der Sport muss ohne Zuschauer auskommen. Firmen, Geschäfte und Restaurants sind von den Restriktionen nicht betroffen. Quelle: Auswärtiges Amt / DMM