DEHOGA sorgt sich um Mindestlohn

Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) setzten Hotels und Restaurants im September 5,3 Prozent weniger um als im Vorkrisenjahr 2019. Damit haben sich die Umsatzverluste der Branche etwas abgeschwächt.

Guido Zöllick, Präsident des DEHOGA Bundesverbandes sieht, dass viele  Menschen Deutschland als Reiseland neu entdeckt haben. Auch die Lust auf Ausgehen und geselligem Zusammensein sei groß. Erhebliche Umsatzausfälle beklagten jedoch noch die Business- und Tagungshotels, Eventcaterer sowie Clubs und Diskotheken. Es werde noch eine Weile dauern, bis die Folgen der Krise mit monatelangem Lockdown überwunden seien, so Zöllick. So wies das Statistische Bundesamt für das erste Halbjahr für das Gastgewerbe ein reales Minus von 61,4 % aus.

Erschwerend hinzu kommt der Personalmangel. „Es ist eine Riesenherausforderung für die Betriebe, geeignete Mitarbeiter zu finden“, sagt Zöllick. Wie aus der aktuellen Umfrage hervorgeht, stellt der Fachkräftemangel für 79,6 % der Betriebe ein Problem dar. Auf das fehlende Personal reagieren die Betriebe mit Anpassungen der Speisenkarte (56,1 %), mit einer höheren Bezahlung (54,1 %), mit zusätzlichen Ruhetagen (51,9 %), mit der Einstellung mehr un- und angelernter Mitarbeiter (43,7 %) sowie mit Änderungen bei den Arbeitszeitmodellen (37,8 %) und bei der Organisationsstruktur (34,1 %).

Mit größter Sorge sehen die Unternehmer die angekündigte Erhöhung des Mindestlohns. Eine sprunghafte Anhebung des Mindestlohns von zwölf Euro ab 2022 würde direkte Auswirkungen auf das gesamte Lohngefüge des Betriebes haben und eine enorme Lohnspirale nach oben erzeugen. Laut der aktuellen DEHOGA-Umfrage bedeutet die Einführung des Zwölf-Euro-Mindestlohns für mehr als jeden zweiten Unternehmer (55,9 %) Personalkostensteigerungen von 15 und mehr Prozent. Für 27,2 % der Betriebe würden die Steigerungen zwischen 10 und 15 % liegen. Quelle: DEHOGA Bundesverband / DMM