Die Ära der Großserienproduktion von Automobilen geht zu Ende

In einem ziemlich düsteren Beitrag skizziert auf focus online der Beststellerautor (im Bereich Wirtschaft und Finanzen) Matthias Weik den Untergang der europäischen Massenhersteller in der Automobilindustrie. Nach seiner Darstellung werden Opel und alle europäischen Stellantismarken sowie zum guten Teil auch VW von der Bildfläche verschwinden. Die Premiumhersteller Audi, BMW, Mercedes und Porsche werden zwar überleben, allerdings nur im hochpreisigen Luxussegment.

Von Absatzzahlen wie vor der Corona-Pandemie, als 2016 noch über 5,7 Mio. Autos in deutschen Fabriken von den Bändern rollten, können die deutschen Autobauer nur noch träumen. Bereits 2023 wurden nur noch 4,1 Mio. Pkw hier zu Lande produziert. Aus Kostengründen wird künftig immer mehr Produktion ins Ausland verlagert. Vor allem dorthin, wo Energie billiger ist und die hohen Produktionskosten alles abwürgen.  

Während die Produktion in Deutschland kontinuierlich zurückgeht, boomt sie in China. Das Reich der Mitte hat sich zum größten Automobilproduzent der Welt dank tatkräftiger europäischer Hilfe entwickelt. 2023 wurden dort bereits rund 30,16 Mio. Pkw hergestellt. 

Der Standort Deutschland ist durch zu hohe Energiepreise, Steuern und Abgaben im internationalen Vergleich viel zu teuer und international nicht mehr wettbewerbsfähig, zumal der Bürokratiewahnsinn und unzureichende Digitalisierung der Schlüsselindustrie die Luft zum Atmen nehmen. Und nun kommen die Chinesen: Mit ihrem agilen Ansatz, effizienten Produktionsprozessen und vor allem niedrigeren Betriebskosten stellen sie eine unbestreitbare Bedrohung für etablierte europäische Marken dar. Die Produktionskosten in China sind niedriger als in vielen anderen Ländern. Geringere Arbeitskosten, günstigere Zulieferer und eine effiziente Produktion tragen dazu bei, die Gesamtkosten zu senken. Im Reich der Mitte werden Autos um die 40 % kostengünstiger produziert als in Europa. Die chinesische Regierung fördert die Elektromobilität aktiv durch verschiedene Anreize, Subventionen und Vergünstigungen. Chinesische Unternehmen sind oft sehr agil und reagieren schnell auf neue Technologien. Dadurch können sie kostengünstige Autos mit den neuesten Innovationen anbieten. Und im Gegensatz zu europäischen Automobilherstellern verfügt China über bedeutende Ressourcen für die Produktion von Batterien, einem Schlüsselelement von Elektrofahrzeugen. Der direkte Zugang zu diesen Rohstoffen beeinflusst auch die Herstellungskosten und ist ein immenser Wettbewerbsvorteil.

Die Ära der Großserienproduktion von Automobilen geht in Europa zu Ende. Die Auswirkungen werden nicht nur die Branche, sondern ganze Standorte prägen. Der Verlust vieler überdurchschnittlich gut bezahlter Arbeitsplätze wird weitreichende Folgen für die europäischen Autoländer und Standorte haben. Quelle: focus.de / DMM