Es bleibt wohl beim Elektro-Boom

Mit der angekündigten Kürzung der E-Auto-Förderung zum Jahresende 2022 kam im Dezember ein wahrer Elektro-Boom: Mit 104.325 rein elektrischen Pkw wurden mehr Autos neu zugelassen als Benzin- (64.525) und Dieselfahrzeuge (33.925) zusammen! Der Grund: Letztmalig gab es den hohen Umweltbonus von bis zu 9.000 Euro – 6.000 Euro vom Staat und 3.000 vom Hersteller.

Auf Jahressicht 2022 wurden fast so viele batterieelektrische Autos verkauft (470.559) wie Diesel (472.274). In etwas mehr als drei Monaten steht Elektroautos die nächste Bewährungsprobe bevor. Denn Flottenkunden gehen ab 01. September 2023 komplett leer aus, weil die staatlichen Zuschüsse dann auf Null gesetzt werden. Anders bei Privatkäufern: Sie bekommen die Umweltprämie noch; aber ab 01. Januar 2024 dürfen förderfähige Elektroautos maximal 45.000 Euro netto kosten. Der Bundesanteil beträgt dann 3.000 Euro, der Herstellerzuschuss entsprechend 1.500 Euro. Der Kreis der Antragsberechtigten bleibt auf Privatpersonen beschränkt.
Ob es die BEV ganz ohne die Zuschüsse im Flottenmarkt schwerer haben werden, ist die Frage. Denn vor allem die großen Fuhrparkbetreiber werden die Elektrifizierung trotzdem weiter vorantreiben, schon allein um ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Zudem bleiben die Steuervorteile von E-Autos bei der Dienstwagenregelung erhalten: sie liegen bei 0,25 % vom Kaufpreis pro Monat.

Ob im laufenden Jahr jeder Neubesitzer eines BEV noch die Förderung bekommt, ist eine weitere Frage. Laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) waren Ende April von den vorgesehenen 2,1 Mrd. Euro für den Umweltbonus 2023 bereits 1,38 Mrd. ausgezahlt. Im April gab es laut BAFA 23.846 Anträge auf Umweltbonus, 23.761 davon für reine E-Autos. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wäre der Topf schon im Juli 2023 aufgebraucht. Erst für 2024 sind noch mal 1,3 Mrd. Euro im Haushaltsbudget eingeplant – die absehbar letzten staatlichen Gelder für die Kaufförderung von E-Autos. Quelle: KBA / BAFA / DMM