EVG: 12 % mehr Lohn für Eisenbahner

Die hohe Inflationsrate in Deutschland sorgt zunehmend für eine Verarmung auch des Mittelstands. Insofern sind die zweistelligen Forderungen der Gewerkschaften bei Lohnverhandlungen nichts Ungewöhnliches. Beispiel Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG): Die größte der Bahn-Arbeitnehmervertretungen stellt sich 12 % mehr Lohn für die Eisenbahner vor, nicht nur für die des Staatskonzerns, sondern für alle deutschen Bahnunternehmen.

Um ihrem Wunsch Nachdruck zu verleihen, lässt die EVG auch durchblicken, dass Streiks nicht ausgeschlossen sind, sollte es nicht zu einer raschen Einigung mit der Deutschen Bahn kommen.

Der aktuelle Tarifvertrag für die Eisenbahner läuft Ende Februar aus. Die erste Verhandlungsrunde mit der Deutschen Bahn ist für den 28. Februar geplant. Laut Tarifkommissionen der EVG soll der neue Vertrag für zwölf Monate gelten. Die Gehälter der Bahnbeschäftigten sollen nach dem Wunsch der EVG mindestens um 650 Euro brutto monatlich steigen, Auszubildende sollen mindestens 325 Euro im Monat mehr erhalten. Verhandlungsspielraum sieht die Bahnergewerkschaft nur wenig. 

Dem Bahnvorstand, der sich selbst das Leben mit Millionengehältern versüßt, dürfte freilich nicht so ganz einfach fallen, die Forderung der EVG zu erfüllen; denn die DB erwartet für 2023 erneut einen Milliardenverlust. Die EVG steht mit ihrer zweistelligen Lohnforderung nicht allein: Ähnlich sehen die Wünsche der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi aus. Unmittelbar vor Beginn einer neuen Verhandlungsrunde hat sie im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post ihre Warnstreiks ausgeweitet. Quelle: EVG / DMM