FAA-Verbot für alle 737 MAX 9 Flüge bleibt bis auf Weiteres

Alaska Airlines hat alle Boeing 737 MAX 9-Flüge bis Samstag 13. Januar 2024 abgesagt, teilte die Fluggesellschaft am Mittwoch mit. Der Carrier mit Sitz in Seattle hält seine gesamte Flotte von 65 Jets des Typs 737 MAX 9 auf Geheiß der FAA am Boden zurück, nachdem sich am Freitag mitten im Flug ein Teil des Rumpfes einer 737 MAX 9 gelöst hatte (DMM berichtete). Das Flugverbot der US-Luftfahrtbehörde für alle 737 MAX 9-Jets von Alaska und United bleibt bis auf Weiteres.

Diese Aussparung im Rumpf ist bei allen 65 bzw. 79 B 737 MAX 9 von Alaska und United vorhanden, die mit einem Plug (Platte als Ersatz für eine mögliche Tür) verschlossen ist. Ein solcher Türstopfen war am Freitag, 05. Januar 2024 bei einem Alaska-Jet in 5.000 m. Höhe explosionsartig herausgefallen. Foto: NTSB

Alaska und United Airlines sind die einzigen in den USA ansässigen Betreiber dieses 737 MAX-Modells. Das seit Samstag, 06. Januar 2024 geltende Flugverbot der Federal Aviation Administration hat dazu geführt, dass beide Fluggesellschaften bisher Hunderte von Flügen streichen mussten. Wie lange das Flugverbot gilt, ist nicht absehbar. 

Ohne eine Vereinbarung zwischen Boeing und der FAA können Alaska und United nicht mit den Endinspektionen der MAX 9 beginnen. Sollte es bis Samstag immer noch keine Einigung geben, könnten Alaska und United evtl. andere Flugzeuge, die normalerweise für hochvolumigen Strecken genutzt werden, einsetzen, so Henry Harteveldt, Präsident und Reisebranchenanalyst bei der Atmosphere Research Group.

Reisende, deren Flüge annulliert wurden und die sich entscheiden, nicht zu fliegen, haben Anspruch auf eine Rückerstattung in bar, sagte William McGee, Senior Fellow für Luftfahrt und Reisen bei der gemeinnützigen Organisation American Economic Liberties Project. Fluggesellschaften bieten nach einer Stornierung manchmal Gutschriften statt Bargeld an.

Alaska hat bis Samstag täglich zwischen 110 und 115 Flüge gestrichen. Laut der Flugverfolgungs-Website FlightAware wurden am Mittwoch 19 % aller Flüge annulliert. United, das wie Alaska bei Vorinspektionen ihrer 79 B 737 MAX 9-Jets lose Hardware gefunden hat, kann noch nichts zum Ersatz von 737-MAX9-annullierten Flügen sagen. 

Wenn ängstliche Passagiere nicht mit einer MAX fliegen möchten, können sie ihren Flug möglicherweise nicht ändern, sagte Harteveldt. Aber Passagiere können ihren Flugzeugtyp bei der Online-Buchung eines Fluges überprüfen und entscheiden, ob sie den Flug oder die Airline wechseln möchten. Tolga Turgut, außerordentliche Professorin am College of Aeronautics des Florida Institute of Technology: „Weitere Informationen zum Flugzeug finden Passagiere an Bord. Das Flugzeug sei normalerweise kein MAX, wenn es beispielsweise als 737-900 oder 737-800 gelistet sei. 

Es gibt zwei gute Nachrichten, die Passagiere beachten sollten. 

  1. Während alle von United und Alaska geflogenen MAX 9 über die „Türstopfen“ (mit Platten verschlossene Öffnungen im Rumpf, die für Türen vorgesehen sind) verfügen, ist dies bei den von einigen Airlines im Ausland verwendeten B 737 MAX 9 nicht der Fall.
  2. sollte das mechanische Problem der Plus im Gegensatz zu der fehlerhaften automatisierten Flugsteuerung, die zu zwei tödlichen Abstürzen führte, leichter zu lösen sein. 

„Das Problem, das bei einer MAX 9 auftrat, hat überhaupt nichts mit dem Flugsteuerungsproblem zu tun, das alle MAX-Flugzeuge betraf“, sagte Harteveldt. „Und dieses Problem sollte relativ einfach zu lösen sein.“ Dennoch, sagte er, sollten sich Reisende auf weitere Störungen einstellen.

Am Mittwoch teilte United mit, dass insgesamt 167 Flüge gestrichen wurden und etwa 45 weitere Annullierungen durch den Einsatz anderer Flugzeugtypen verhindert wurden. Laut FlightAware wurden 8 % aller United-Flüge annulliert. United teilte per E-Mail mit, dass es „auch am Donnerstag mit erheblichen Flugausfällen rechnet.

Die beiden Fluggesellschaften bieten eine flexible Handhabung für Passagiere an, die vor Sonntag mit einer MAX 9 fliegen sollten. Quelle: Alaska Airlines / United / DMM