Flugverkehrszahlen 2019 nahmen ab

Erstmals nach fünf Jahren mit steigenden Wachstumsraten ist im deutschen Luftraum 2019 ein Verkehrsrückgang zu beobachten gewesen, meldet die Deutsche Flugsicherung. 2019 waren 3,334 Mio kontrollierte Flüge im deutschen Luftraum unterwegs, 0,4 % weniger als im Vorjahr. In 2020 wird sich die Situation vermutlich nicht bessern.

Einen Verkehrsrückgang um 0,4 % bei der Luftfahrt in Deutschland meldet die Deutsche Flugsicherung. Foto: DFS

In den Jahren 2014 bis 2018 waren die Flugverkehrszahlen im deutschen Luftraum beständig gestiegen (2014: + 0,9 %; 2015: + 1,6 %; 2016: + 2,6 %; 2017: + 3,3 %, 2018: + 4,2 %). Nachdem schon in 2015 die 3-Mio.-Marke durchbrochen worden war, rechneten Experten für Verkehrsprognosen bei DFS und EUROCONTROL mit einem baldigen Anstieg auf 3,5 Mio.  Flüge im deutschen Luftraum. Doch es kam anders: Nachdem die Verkehrszahlen von Januar bis Mai 2019 über den Werten der jeweiligen Vorjahresmonate gelegen hatten, zeigte sich in der zweiten Jahreshälfte eine rückläufige Tendenz. Unterm Strich wurden 3,334 Mio. Flüge im deutschen Luftraum gezählt (2018: 3,346 Mio.).

Die Entwicklung der einzelnen Verkehrssegmente verlief dabei unterschiedlich: Der leichte Rückgang um 0,1 % bei den Starts und Landungen insgesamt (2,294 Mio.) verteilt sich ungleich auf internationale Verkehrsflughäfen und Regionalflughäfen. Während es 2019 bei den internationalen Flughäfen /München, Frankfurt, Düsseldorf etc.) einen leichten Zuwachs um 0,1 % auf 2,132 Mio. Starts und Landungen gab, zeigte sich bei den Regionalflughäfen mit 162.558 Starts und Landungen ein Minus von -3,1 % gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Überflüge, also der Flüge, die in Deutschland weder starten noch landen, reduzierte sich im vergangenen Jahr um 0,5 %. Waren es in 2018 noch 1,297 Mio., so durchquerten in 2019 insgesamt 1,290 Mio. Flüge den deutschen Luftraum.

Als mögliche Ursachen sieht der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL)eine sich abkühlende Weltwirtschaft und Handelskonflikte. Außerdem mehren sich Pleiten von Fluggesellschaften und der Zwang, überschüssige Kapazitäten aus dem Markt zu nehmen. Weitere Gründe sind im Grounding von Boeings Unglücksflieger B 737 MAX zu suchen und im wieder anziehenden Ölpreis, glaubt der Flughafenverband ADV.

2020 dürfte es nicht viel besser werden. Denn die Spannungen zwischen dem Iran und dem Westen führen dazu, dass Airlines z.T. große Umwege nehmen müssen, was die Flüge natürlich verteuern wird und sie teilweise auch gestrichen werden müssen. Des Weiteren bahnen sich große Airline-Pleiten an wie Air India, South African Airways und auch der Zirkus mit Alitalia dürfte seine Auswirkungen haben. Quelle: DFS / BDL / DMM