GDL droht richtig langen Streik an

Die Verhandlungstaktik der Deutschen Bahn AG nimmt nun endgültig skurrile Züge an, meldet die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) am Abend des 30. April. Im Rahmen eines Spitzengesprächs in Frankfurt/M. am 29. April gab es laut GDL nicht die geringste Annäherung im bestehenden Tarifkonflikt.Also soll jetzt richtig lange gestreikt werden, droht die Arbeitnehmervertretung.

"Vollmundig angekündigt, legte die DB ein angeblich „materiell verbessertes“ Angebot vor. Da sie ja schon großzügig 750 Euro überwiesen hat, sollen die Beschäftigten im Juli 2015 noch einmal stolze 250 Euro erhalten. Tolle Sache, kann man da nur sagen", gibt sich die GDL sarkastisch. Ab 01. Juli 2015 soll das Entgelt dann um 3,2 % erhöht werden, ein Jahr später noch einmal um 1,5 %. Die Laufzeit würde damit alles in allem 30 Monate betragen. Dies hätte zur Folge, dass für 24 Monate eine Entgelterhöhung von rund 3 % wirksam werden würde, denn die prozentualen Erhöhungen setzen auf die alten Entgelttabellen auf. Das ist laut GDL  viel zu wenig.

Doch die DB setzt laut Mitteilung der GDL noch einen drauf. Von ihr kommt weiterhin kein Angebot zur Absenkung der Arbeitszeit, kein Angebot zur Begrenzung von Überstunden, kein Angebot zur Belastungssenkung für das Zugpersonal, kein Angebot zur Ergebnisbeteiligung, kein Angebot zur Einführung einer weiteren Entgeltstufe. Außerdem will die DB am Zwei-Klassen-Lokomotivführer festhalten. Auch weiterhin sollen Lokrangierführer also als „Billig-Lokomotivführer" vom Arbeitgeber missbraucht werden können. Wörtlich heißt es: "Diese Dreistigkeiten, vom Arbeitgeber fälschlicherweise „Angebot" genannt, bleiben nach den Vorstellungen der DB aber nur so lange in der Welt, solange die GDL sich willfährig verhält. Sollten wir streiken oder nicht bereit sein, die Verhandlungen auf Basis der Arbeitgebervorschläge fortzusetzen, hält die DB ihr Angebot nur dann aufrecht, wenn wir über den Gesamtkomplex in eine Schlichtung gehen. Andernfalls zieht sie das Angebot zurück. Damit wären aber zehn Monate Tarifverhandlungen auf null zurückgesetzt."

Nun denn – diesmal wird es richtig lange!, endet die unverhohlene Drohung, die neben Tausenden von Geschäftsreisenden alle Bahnfahrer erwischen wird. Quelle: GDL / DMM