Glück oder Unglück - Zufriedenheit mit dem Job

Arbeit trägt zum Wohlbefinden von Menschen bei. Das gilt sicher auch für Business Traveller, zumal dann, wenn sie mit zählbaren Erfolgen zurückkehren. Doch längst nicht jeder Arbeitnehmer findet in seinem Job Glück und persönliche Zufriedenheit. Wie die seit 85 Jahren und jedes Jahr im März aktualisierte Langzeitstudie der Harvard Universtät herausgefunden haben will, sind einige Tätigkeiten geradezu prädestiniert für schlechte Laune und wenig Zufriedenheit mit dem Job.

Die am 20. März (Weltglückstag) veröffentlichte und mit neuen Ergebnissen ergänzte Langzeitstudie der renommierten Uni (Cambridge bei Boston) hat sich der Frage gewidmet, welche Berufe am ehesten mit Unzufriedenheit und Frust verbunden sind. Die Ergebnisse der Untersuchung lassen kaum Interpretationsspielraum zu: Einsame Jobs gehen überproportional häufig mit Frustration und Unglück einher! Heißt: Arbeitnehmer, deren Jobs nur wenig bis gar keine menschliche Interaktion erforderten, haben in puncto Zufriedenheit am schlechtesten abgeschnitten. Nun sind zwar Geschäftsreisende häufig auch nur alleine unterwegs, aber an ihren Zielorten haben sie i.d.R. intensive Kontakte mit anderen Menschen. Insofern dürften die meisten Firmenreisenden nicht zum Kreis der „Unzufriedenen mit ihrem Job“ zu gehören.   

Die Erkenntnisse der Studienautoren der Harvard University, eine amerikanische Privatuniversität in Cambridge im Großraum Boston in Massachusetts, besagen, dass die unglücklichsten Arbeitnehmer in Berufen tätig sind, die wenig menschliche Interaktion erfordern und keine Möglichkeiten bieten, sinnvolle Beziehungen zu Kollegen aufzubauen, – z.B. bei Sicherheitsdienstangestellten in Nachtschichten oder bei Fernfahrern. Aber auch bei Paket- und anderen Lieferdienst-Jobs, wo man nie mit Kollegen in Kontakt kommt oder bei Akkord-Arbeit im Schichtdienst, sorgt die anhaltende Einsamkeit für wachsenden Frust. "Das Gefühl, bei der Arbeit von anderen abgekoppelt zu sein, ist aber nicht nur ein psychisches Problem", so Dr. Robert Waldinger, Professor für Psychiatrie an der Harvard Medical School und Leiter der "Harvard Study of Adult Development" gegenüber der Nachrichtenseite CNBC. Es sei auch zunehmend ein gesundheitliches Problem: „Wie andere aktuelle Studien zeigen, erhöht Einsamkeit mit zunehmendem Alter das Sterberisiko in ähnlich starkem Maß wie Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel.“

"Wenn man dazu angehalten wird, in Teams zu arbeiten, ist es einfacher, positive Beziehungen zu seinen Kollegen aufzubauen", so Waldinger weiter. Aber wenn man aber die ganze Zeit allein mit seiner Arbeit beschäftigt ist oder mit anderen konkurrieren muss, sieht die Sache anders aus.
Wenn Vorgesetzte denken, dass die Produktivität leidet, sobald Mitarbeiter im Büro miteinander plaudern oder lachen, liegen sie jedoch falsch, wie Waldingers Kollege Marc Schulz, stellvertretender Direktor der Studie und Co-Autor des Buches "The Good Life" erklärt. Denn das Gegenteil ist der Fall. "Ein Bericht aus dem Jahr 2022 zeigt, dass Menschen, die einen besten Freund am Arbeitsplatz haben, produktiver und engagierter im Job sind als diejenigen, die keinen haben." Quelle: CNBC / Harvard University / DMM