Große Messen fallen aus

Bis März 2022 sind insgesamt rund 90 Messen geplant, darunter 45 mit internationaler oder nationaler Bedeutung. Messen sind Business-Plattformen, auf denen umfassende Hygiene- und Abstandskonzepte realisiert werden können, um die Gesundheit der Messeteilnehmer weitgehend zu schützen. Indes sind inzwischen bedeutende große Messen erneut abgesagt.

In nicht allen Bundesländern ist das Veranstalten von Messen möglich. Nur in Baden-Württemberg (im Ländle gilt bis 17. Januar 2022 ein Messeverbot in der aktuellen Alarmstufe II), NRW (mindestens bis Ende Januar 2022), Sachsen und Thüringen sind Veranstaltungen momentan verboten, in Brandenburg sind bei Veranstaltungen nur maximal 100 Besucher zulässig. Abhängig von der konkreten Infektionslage gelten in allen anderen Bundesländern unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen. So kann der Zutritt zu Messen auf Besucher beschränkt sein, die geimpft oder genesen sind (2G-Regel). Teilweise kann auch zusätzlich ein Negativtest erforderlich sein (2Gplus-Regel).

Zu den größeren abgesagten Messen im Frühjahr 2022 zählen die Internationale Grüne Woche, der Genfer Autosalon, die Urlaubsmesse CMT in Stuttgart, die weltweit größte Touristikmesse  ITB (findet nach 2020 und 2021 ein drittes Mal nicht als Präsenzmesse statt), die Agritechnica oder auch die weltgrößte Bootsmesse, die boot Düsseldorf 2022. Damit findet die Leitmesse der Wassersport- und Bootsbranche zum zweiten Mal nicht statt. Das Gesundheitsministerium des Landes NRW hat mit Anpassung der Corona-Schutzverordnung ab 30. Dezember 2021 große Publikumsmessen mit normalerweise gleichzeitig mehr als 750 Besuchern bis Ende Januar 2022 untersagt. Grund dafür ist die nach wie vor erwartete erhebliche Ausbreitung der Omikron-Variante. Schon in der Woche vor Weihnachten hatte die neue Corona-Schutzverordnung ein Zuschauerverbot für überregionale Großveranstaltungen bestimmt.

Für alle bisher abgesagten Messen gilt: Die Diskrepanz zwischen den Sicherheitskonzept und der 5. Coronawelle, einer weiteren anrollenden pandemischen Notlage ist zu groß geworden. Hinzu kommen die Widerstände vieler großer Aussteller, insbesondere aus wichtigen Anbieterländern, ins Hochrisikoland Deutschland zu kommen.
Stattfinden soll hingegen die Internationale Spielwarenmesse Anfang Februar auf dem Nürnberger Messegelände. Allerdings glänzen insbesondere im Modellbaubereich die ganz Großen unter den Aussteller, z.B. Märklin/Trix und Roco/Fleischmann durch Abwesenheit.   

Rund 380 Messen sollten nach den Planungen der Veranstalter im Jahr 2021 in Deutschland durchgeführt werden. Im ersten Halbjahr wurden aufgrund der noch unsicheren Rahmenbedingungen über zwei Drittel abgesagt. Die Messeveranstalter haben vor allem für abgesagte Messen im ersten Halbjahr Ersatzformate entwickelt. Bis September fanden rund 60 digitale Formate statt. Quelle: Gesundheitsministerium NRW / auma / DMM