Hochgeschwindigkeitsstrecke Vancouver-Seattle-Portland

Eine Hochgeschwindigkeitsstrecke von Vancouver (British Columbia, Kanada) über Seattle (Bundesstaat Washington) nach Portland (Bundesstaat Oregon) sieht die soeben veröffentlichte Studie „2020 Framework for the Future“ vor. Superschnelle Züge sollen mit etwa 250 mph (402 km/h) die drei Metropolen miteinander verbinden.

Die rund 800.000 Euro teure Untersuchung, finanziert von den beiden US-Bundesstaaten und der Microsoft Corporation, steht drei Varianten eines Schnellverkehrs vor: „Cascadia Rail“ kann demnach als herkömmliche schienengebundene und elektrifizierte Neubaustrecke realisiert werden, als Hyperloop oder als Magnetschwebebahn.  Die Fahrzeit zwischen den einzelnen Großstädten, darunter die beiden als schönste Metropolen der Welt geltenden Städte Vancouver und Seattle, lägen nur jeweils eine Stunde auseinander (heute über zweieinhalb Stunden). Denkbar ist eine Anbindung der großen Airports. Mit dem Infrastrukturprojekt könnte eine zusammengeführte Megaregion den pazifischen Nordwesten von USA und Kanada verändern, indem sie die Mobilität verbessert, das Wirtschaftswachstum ankurbelt und die Treibhausgasemissionen um 6 Mio. t deutlich verringert. Heute dominieren auf der Relation entlang des Pazifiks das Flugzeug, und das Automobil. Zudem fahren einige moderne Cascade-Züge mit in Spanien gebauten Talgo-Neigetechnikzügen und brandneuen Siemens-Dieselloks.

Die Studie schätzt, dass das Ultra-Hochgeschwindigkeitssystem ein Wirtschaftswachstum von 355 Mrd. USD (290 Mrd. Euro) generieren und mehr als 200.000 KMU-Arbeitsplätze schaffen könnte. Die Baukosten wurden auf bis zu 35 Mrd. Euro geschätzt. Unter Verwendung von Hochgeschwindigkeitstrassen, Magnetschwebe- oder Hyperlooptechnologie wäre das System eigenständig und wäre nicht auf die bestehende Bahn-Infrastruktur angewiesen. Die genaue bedarf weiterer Analysen.

"Wir leben in beispiellosen Zeiten, die uns auffordern, unsere Mobilität der Zukunft auf neue Art und Weise zu gestalten. Infrastrukturprojekte wie dieses könnten uns beim Wiederaufbau unserer Wirtschaft helfen und uns in Zukunft einen starken Wettbewerbsvorteil verschaffen", betont Jay Inslee, Gouverneur des Bundesstaats Washington. „Sehr schnelles, häufiges und zuverlässiges Reisen bei Null Emissionen könnte den pazifischen Nordwesten der USA verändern.“ Auch der Premierminister von Britisch-Kolumbien, John Horgan, hält das Projekt für dringend geboten und es sei eine gute Nachricht für die Menschen auf beiden Seiten der Grenze, da B.C. zusammen mit Washington und Oregon auf dem Weg zum Aufbau einer stärkeren regionalen Wirtschaft nach COVID19 voranschreitet. Ihm pflichtet Kate Brown (Gouverneurin des Bundesstaats Oregon) bei. Sie verweist u.a. auf den Kampf gegen den Klimawandel, der nur mit innovativen Bahnsystemen gewonnen werden kann.  

„Die geplante Hochgeschwindigkeitsbahn wird die Reisezeiten im gesamten Cascadia-Korridor verkürzen und damit einen starken Verkehrskern für unsere Region schaffen", unterstreicht Microsoft-Präsident Brad Smith. Quelle Washington State Departement of Transportation / DMM