Der Buchstabe N im Namen der Hyundai Hochleistungsmodelle bezieht sich nach Hyundai-Lesart einerseits auf die positive Wirkung des Stresshormons, das in bestimmten Situationen rasch Energiereserven bereitstellt, andererseits bezieht sich das „N“ mehr oder weniger profan auf „Namyang“, wo rund 13.000 Ingenieure im Hyundai Forschungs-und Entwicklungszentrum arbeiten. Und weil es sich beim i30N um einen echten Sportler unter den Kompaktfahrzeugen handelt, symbolisiert das neue Hyundai Sportabzeichen N eine Schikane. Soweit zur Theorie und dem „N“.
Design. Als wir das Hochleistungsmodell vor der Jochen Schweizer Arena im Münchner Vorort Taufkirchen zum ersten Mal betrachteten, fiel und außer dem „N“ auf den ersten Blick kein Unterschied zur zivilen Variante des Fünftürers (wir sprechen hier von der 3. Generation) auf. Nur wenn man ganz ganz genau hinschaut und vielleicht zufällig die Normalversion daneben steht, erkennt das geübte Auge, dass die Gesamthöhe des N-Modells mit der 19“-Bereifung um 8 mm geringer ausfällt. Dadurch wirkt die tiefergelegte Karosserie ein klein wenig kraftvoller. auffallend natürlich im schwarzen Kaskaden-Kühlergrill das N Logo sowie rote Zierleisten an der schwarzen Frontlippe. Die serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfer verfügen über eine schwarz eingefärbte Blende. Die seitlichen Lufteinlässe an der Front sind für eine verbesserte Bremsenkühlung vergrößert worden und werden vom horizontalen LED-Tagfahrlicht ergänzt. Am Heck besticht der sportliche Auftritt neben den doppelten Endrohren der Abgasanlage und einer dritten Bremsleuchte im Heckspoiler in Triangelform durch einen Diffusor. Rot eingefärbt sind auch die Bremssättel der leistungsfähigen und groß dimensionierten Scheibenbremsen, die rundum innenbelüftet sind und vorne zudem ebenfalls das N Logo tragen. Den dynamischen Auftritt des i30 N ergänzen schwarze Seitenschweller und Außenspiegel, die in hochglänzendem Schwarz lackiert sind. FünfLackierungen stehen zur Wahl, darunter Performance Blue speziell für den i30N Performance.Der auffällige helle Blau-Ton orientiert sich an den WRC-Rallyefahrzeugen und TRC-Tourenwagen von Hyundai Motorsport.
Interieur. Logischerweise präsentiert sich der Innenraum etwas sportlicher. Die schwarzen Flächen aus hochwertigem Kunststoff ergänzen Einlagen aus dunklem Metall. Die Sportsitze, auf Wunsch mit Stoff-/Leder-Kombination bezogen, haben eine verstellbare Oberschenkelauflage, was sie etwas langstreckentauglicher macht. Klar, dass man auch auf den Sitzen das N-Logo vorfindet ebenso wie auf dem Sportlenkrad.
Ebenso groß wie seine sportlichen Tugenden schreibt der i30N Performance die Sicherheit. Deshalb bietet er eine große Zahl an Assistenzsystemen, die unter dem Begriff Hyundai SmartSense zusammengefasst sind. Sowohl eine autonom agierende City-Notbremsfunktion als auch ein aktiver Spurhalteassistent sind ab Werk an Bord. Hinzu kommen ein Aufmerksamkeitsassistent, ein Fernlichtassistent sowie in Verbindung mit Radio-Navigationssystem eine Verkehrszeichenerkennung für Geschwindigkeitsbegrenzungen und Überholverbote.Die Serienausstattung ergänzen Beigaben, die den Komfort nicht zu kurz kommen lassen: 2-Zonen-Klimaautomatik, Rückfahrkamera, Smart-Key-System inklusive Start-/Stopp-Knopf, Regensensor und dunkel getönte Scheiben ab der B-Säule zählen unter anderem dazu. Wer möchte, kann seinen Hyundai i30N Performance beispielsweise mit elektrisch verstellbaren Vordersitzen mit Teillederbezug einschließlich Memory-Funktion für Fahrersitz und Außenspiegel weiter aufwerten.
Unter der Haube des Fronttrieblers bringt ein 2,0-Liter-Turbomotor mit 202 kW/275 PS Wagen und Insassen auf Vordermann. Das maximale Drehmoment beträgt 353 Newtonmeter und liegt zwischen 1.450 und 4.700 Umdrehungen an. Eine Overboost-Funktion erlaubt zwischen 1.750 und 4.200 Touren für maximal 7 Sekunden eine Drehmomentsteigerung auf 378 Newtonmeter. Gibt man Gas, kann man den Wagen in 6,1 s von Null auf 100 km/h beschleunigen. Dabei treibt der i30N ungestüm vorwärts und macht erst bei 250 km/h Schluss. Nur: Wo kann man derlei brachiale Fahrleistungen noch ausprobieren? Wir konnten es jedenfalls auf der Autobahn A8 Richtung Salzburg nicht, Millionen von Lkw sei Dank. Mit 7,8 Litern auf 100 km/h, wie es das technische Blatt angibt, sind wir nicht klar gekommen. Es werden schon weit mehr als 10 Liter, wenn man’s krachen lässt.
Von Haus aus an Bord ist Hyundai SmartSense, dahinter verbergen sich zahlreiche Assistenzsysteme.
Der 2.0 T-GDI-Motor ist gekoppelt mit einem präzise geführten Sechsganggetriebe mit kurzen Schaltwegen und verfügt über Rev Matching. Die Zwischengas-Funktion, zuschaltbar über eine Taste im Lenkrad, passtbeim Herunterschalten automatisch das Drehzahlniveau des Motors an die Geschwindigkeit der Getriebeeingangswelle an und ermöglicht so schnellere Gangwechsel. Die serienmäßige Launch Control verhindert bei voller Beschleunigung aus dem Stand Schlupf und durchdrehende Räder und ermöglicht so einen Start wie im Rennwagen. Das N Grin Control Systemerlaubt es, diverse Parameter der zahlreichen Regelsysteme ganz auf individuelle Bedürfnisse abzustimmen
Wirkungsweise und Charakteristik zahlreicher Komponenten wie etwa der adaptiven Stoßdämpfer, der Lenkung, diverser Parameter des Motors, der elektronischen Stabilitätskontrolle und der Zwischengas-Funktion Rev Matching können vom Fahrer über zwei Tasten am Lenkrad und den Touchscreen-Monitor von Audio-oder Navigationssystem beeinflusst werden – Hyundai nennt die skalierbaren Regelsysteme N Grin Control System. Fünf Programme stehen dem Fahrer zur Verfügung: Eco, Normal, Sport und N sowie eine frei programmierbare Einstellung. Ebenso lassen sich die variable Klappensteuerung der Abgasanlage und die Wirkungsweise der elektronisch geregelten Differenzialsperre individuell anpassen. Das N Corner Carving Differential genannte System für eine verbesserte Traktion steigert nicht nur die Haftung bei schneller Kurvenfahrt, sondern reduziert auch das Untersteuern. Das Sportfahrwerk mit adaptiven Stoßdämpfern lässt einen aber nicht im Unklaren über die Fahrbahnbeschaffenheit, aber diese Eigenschaft wiesen andere vergleichbare Boliden auch auf. Alles in allem lässt sich der kompakten Fünftürer agil und präzise durch jeden Kurvenradius steuern. Aber Vorsicht: Die Physik setzt jedem Auto Grenzen, auch dem i30N. Quelle: DMM / Hyundai