Lissabon will TAP verkaufen

Bei der Alitalia-Nachfolgerin ITA bleibt die Lufthansa im Übernahmepoker bekanntlich außen vor. So jedenfalls hat es Rom entschieden. Bei TAP Air Portgal könnte es vielleicht besser laufen. Der Carrier, der schon zweimal von öffentlichen in private Hände und wieder zurück gereicht worden war, soll nach dem Willen der Regierung in einem dritten Anlauf privatisiert werden. Als mögliche Käufer hat Lissabon Lufthansa und Air France-KLM ausgemacht. Beide haben sich noch nicht geäußert.

Nach Informationen der Zeitung "Expresso" will die portugiesische Regierung TAP Air Portugal im ersten Halbjahr 2023 komplett oder zumindest teilweise bei einem neuen Investor unterbringen. Das Verfahren dafür soll noch vor Jahresende 2022 auf den Weg gebracht werden. 

Die EU-Kommission hatte Ende 2021 ein portugiesisches Corona-Rettungspaket für TAP Air Portugal im Umfang von 2,55 Mrd. Euro genehmigt. Durch Aktienkäufe und weitere Kapitalmaßnahmen fielen der Regierung 2020 und 2021 wieder 92 % an TAP und die Mehrheit der Holding TAP SGPS zu. Bereits vor der Corona-Pandemie gab es Gespräche über einen Verkauf an Lufthansa. Nun will die portugiesische Regierung mindestens 50 % der Anteile verkaufen. Der Verkauf aller Anteile sei jedoch auch eine Option, so Aussagen aus Regierungskreisen.

Das Hilfspaket hat nach Ansicht von TAP-Chefin Christine Ourmières-Widener einen Notverkauf von TAP abgewendet. Finanziell ist das Luftfahrtunternehmen auf einem besseren Weg. Im zweiten Quartal 2022 konnte TAP dank deutlich höherer Erlöse einen Betriebsgewinn von immerhin 66,4 Mio. Euro ausweisen. Quelle: Expresso / aero.de / DMM