Lufthansa muss sinnlose Flüge fortsetzen

Weil die Buchungszahlen angesichts der wieder zunehmenden Reisebeschränkungen einbrechen, wollte Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr in den kommenden Wochen bis zu 51.000 Flüge streichen. Doch das geht nicht, weil die EU ab März 2022 wieder die alte „Use it or lose it“-Slotregel in Kraft setzt. Ausgesetzt worden war die Vorschrift 2020, als sich ein rapider Niedergang der zivilen Luftfahrt infolge der Corona-Pandemie abzeichnete und denn auch eintrat.

An sich wollte LH-Chef Carsten Spohr in den nächsten Wichen und Monaten bis zu 55.000 Flüge streichen, kann er aber wegen der Slotproblematik nicht. Foto: LH

Für die Lufthansa wie auch andere Carrier und letztlich für die gesamte Umwelt bedeutet die aktuelle Situation einen ökologisch echten Wahnsinn: Sie muss tausende Leerflüge durchführen, sprich, ohne Passagiere, nur um ihre Slots (Startzeitfenster) zu nutzen. Flöge sie nicht, würde sie die Berechtigungen verlieren, u.U. sogar dauerhaft. Für Umwelt und Klima sind solche Flüge der helle Wahnsinn. Denn es werden Millionen von Litern an Kerosin verbrannt, was zum einen erhebliche Kosten verursacht, zum anderen dem Willen, umweltfreundlicher fliegen zu wollen, diametral entgegensteht. 

Aktuell sind wegen der massiven Ausbreitung von Omikron in aller Welt immer mehr Reisewillige, ob privat oder geschäftlich, skeptisch und verschieben ihre Reisepläne liebe auf einen späteren Zeitpunkt. Das macht sich logischerweise bei den Einnahmen der Fluggesellschaften bemerkbar, eben auch bei der Lufthansa. Also kündigte der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr an, in den kommenden Wochen und Monaten 33.000 Flüge aus dem Plan nehmen zu wollen. Weitere 18.000 Flüge stünden eigentlich zur Disposition, allesamt „sinnlose Flüge“, wie sie bei der LH bezeichnet werden. Damit verschlechtert sich automatisch die ökologische Bilanz des Verkehrsunternehmens, das ohnehin unter dem Druck steht, nicht nur wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen sondern auch hinsichtlich der klimarelevanten Auswirkungen. Quelle: Lufthansa / DMM