Lufthansa schickt saftige Rechnung an Klimaaktivisten

Die Lufthansa Group hat an sechs Klimaaktivisten eine Rechnung über 120.000 Euro geschickt, die den Berliner Flughafen im November 2022 blockiert hatten (DMM berichtete). Damals kam es am BER zu Flugausfällen und Verspätungen.

Während der Protestaktion vom 24. November 2022 musste die Lufthansa Group zehn Flugausfälle, eine Umleitung und 21 verspätete Flüge verkraften. Zu den betroffenen Unternehmen der LH-Group gehörten Lufthansa und Eurowings sowie Austrian und SWISS. Damals dauerte es eine gewisse Zeit, bis Polizeibeamte es geschafft hatten, die festgeklebten Klimaaktivisten von der Betonlandepiste freizubekommen. Nun sollen die Sechs die Quittung vom Luftfahrtunternehmen bekommen haben. Bis Mitte Oktober, so heißt es auf den Rechnungen, sollen diese beglichen werden. Sollten die sechs die Zahlung verweigern, haben Anwälte der Tochtergesellschaft Eurowings damit gedroht, im Namen aller Fluggesellschaften der Lufthansa-Gruppe zu klagen.

Die Aktivisten gehören der Klimagruppe Last Generation an, die in Deutschland für ihre Aktionsmethoden bekannt ist. Im Juli klebten sich Aktivisten an den Start- und Landebahnen von Hamburg und Düsseldorf, fest. Die Polizei wird den Taktiken der protestierenden jungen Menschen  allmählich überdrüssig. In einer aktuellen Strafsache wurde ein Aktivist der letzten Generation wegen seiner Straßenproteste zu einer achtmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Nach dem Flughafenprotest im letzten November erhielten die Aktivisten eine Geldstrafe von jeweils nur 1.600 Euro. Hinzu kommt nun die Forderung der Lufthansa-Group betreffend deren finanziellen Schadensersatz.

In einer Erklärung bestätigte ein Lufthansa-Sprecher, dass die Fluggesellschaft auch für andere Proteste am Flughafen Schadensersatz fordern werde. So werde Eurowings namens der Fluggesellschaften des Lufthansa-Konzerns Sachschäden geltend machen, die durch das Vorgehen von Aktivisten an den Flughäfen Berlin, Düsseldorf und Hamburg entstanden sind. Für die Aktion in Berlin sei dies nun geschehen. Zu den darüber hinausgehenden laufenden Verfahren wollte sich ein LH-Sprecher nicht äußern. 

Die Aktivistin Lina Schinköthe rechtfertigte damals den Einbruch in den Berliner Flughafen mit den Worten: „Am Ende werden wir alle unter der Klimakatastrophe leiden.“ Dass die junge Frau nicht ganz Unrecht hat, zeigen die auch von der Luftfahrt verursachten Klimaschäden, die in die hunderte von Milliarden Euro gehen und deren Auswirkungen immer mehr Menschen rund um den Globus zu spüren bekommen, sagen weltweit anerkannte Klimaforscher. Quelle: Lufthansa / DMM