Mehr Geschäftsreisen, aber auch viel höhere Kosten

Geschäftsreisen haben seit dem Jahreswechsel auch in den USA stark zugenommen. Laut einer Umfrage der Global Business Travel Association (GBTA) unter 520 Reiseeinkäufern werden von den Firmen zunehmend auch nicht unbedingt notwendige Inlands- als auch Auslandsreisen erlaubt. Wermutstropfen: Die Ausgaben für Dienstreisen schnellen massiv in die Höhe, was so manchem Mobilitätsmanager die Sorgenfalten auf die Stirn treibt.

86 % der befragten Unternehmen in den USA gaben an, dass sie zumindest einige nicht unbedingt notwendige Inlandsreisen zulassen. Verstärkt erlauben Firmenchefs und Mobilitätsmanager auch internationale Dienstreisen. Die gaben 74 % an. Allerdings haben im März 2022 immerhin 45 % der Firmen die meisten internationalen Geschäftsreisen abgesagt oder ausgesetzt. Etwa die Hälfte davon  gab an, in den kommenden drei Monaten die Reiseverbote bzw. -absagen aufzuheben. Die überwiegende Mehrheit sagte auch, dass ihre Mitarbeitenden bereit sind, wieder geschäftlich zu reisen.

„Das Buchungsniveau und die Reiseausgaben kehren zurück, und es gibt ein hohes Maß an Optimismus“, betont GBTA-CEO Suzanne Neufang. Dies gelte trotz der aktuellen Herausforderungen rund um steigende Kraftstoffpreise, Inflation, Unterbrechungen der Lieferketten und Krieg in der Ukraine.

Geschäftsreiseeinkäufer gaben im Durchschnitt an, dass sich die Reisebuchungen im März 2022 auf 56 % des Niveaus vor Covid-19 erholt haben, ein Anstieg von 22 Prozentpunkten gegenüber der Februar-Umfrage. Im Durchschnitt sollten die Reiseausgaben bis Ende dieses Jahres 59 % und bis Ende 2023 um die 79 % des Niveaus von 2019 erreichen.

ARC (Airliners Reporting Corporation) meldete unterdessen ein „starkes Wachstum bei Geschäftsreisen“ für März mit einem Gesamtumsatz von akkreditierten Reisebürotickets in Höhe von 7,8 Mrd. US-Dollar für den Monat – eine Steigerung von 180 % im Jahresvergleich, eine Steigerung von 45 % gegenüber Februar 2022 und das erste Mal seit Februar 2020 überschritt die Gesamtsumme die 7 Mrd.-USD-Marke. Die Gesamtzahl der dienstlichen Passagiere stieg im Monatsvergleich um 25 %, wobei sowohl die Inlands- als auch die Auslandsreisen um etwa den gleichen Betrag zunahmen.

Wo viel Licht, da auch Schatten: Die ARC-Daten zeigen auch einen deutlichen Anstieg der Flugtickettarife, wobei der durchschnittliche Preis für Hin- und Rückflugtickets in den USA im März 540 US-Dollar betrug, ein Anstieg von satten 41 % gegenüber dem Vorjahr und der höchste durchschnittliche monatliche Ticketpreis seit fast sieben Jahren. 

Die GBTA-Umfrage zeigt auch, dass Käufer ihre Budgets an die Inflation anpassen, wobei 41 %  angaben, die Reiseausgaben der Mitarbeitenden für Flugreisen anzuheben. 34 % erlauben höhere Ausgaben für Hotelaufenthalte und 33 % sind bereit, mehr für Mietwagen zu bezahlen. 

Eine Vielzahl der Befragten in der GBTA-Umfrage unterstützt auch die Maskenpflicht in Flugzeugen, wobei 41 Prozent äußerten, dass Regierungen die Maskenpflicht generell vorschreiben sollten. Quelle: GBTA / DMM