Neuer Service am Hamburg Airport

Seit Anfang November 2017 sind im Terminal 1 des Flughafens Hamburg zehn „self bag drop“-Automaten in Betrieb. Am 23.01.2018 wurden sie offiziell eingeweiht. Darüber hinaus wurden vier Stationen für den automatischen Check-in eingerichtet. Die Automaten sind technisch in der Lage, Service für alle Airlines zu bieten. Derzeit nutzen Air France, KLM und easyJet das „self bag drop“-Verfahren, weitere Fluggesellschaften werden im Laufe der Zeit hinzukommen.

Bedienerfreundlich mit größtmöglichem Komfort für Passagiere und Airlines bei zugleich höchsten Sicherheitsansprüchen – das waren die wichtigsten technischen Anforderungen an die Hersteller. Die komplette Anlage passt sich im Design gut der Architektur und Atmosphäre des Terminals an. Hamburg Airport hat in Deutschland beim Einsatz des Self-Service-Systems eine Vorreiterrolle eingenommen. Bereits seit drei Jahren gibt es hier erste „self bag drop“-Automaten.  

Neu im Vergleich zur bisherigen Lösung ist unter anderem die Gepäckklassifizierung. „Die Automaten entdecken sofort, was nicht über die Anlage verschickt werden soll“, erläutert Reinhard Augustin, Sales Direktor von Materna. „Der Passagier erhält in einem solchen Fall über das Display den Hinweis, das Gepäckstück als Sperrgepäck aufzugeben. Das gilt z.B. für zusammengeklappte Kinderwagen oder auch Trekking-Rucksäcke mit herabhängenden Tragegurten, die womöglich die Gepäckanlage blockieren könnten.“ Aufgegebene Gepäckstücke werden automatisch fotografiert. „Das erleichtert dem Fluggast z.B. bei einer eventuellen Schadensmeldung oder gar bei einem Verlust den Nachweis, dass es in einwandfreiem Zustand abgegeben wurde“, so Augustin weiter. Ein weiterer Vorteil für die Passagiere ist die größere Anzahl der zur Verfügung stehenden Automaten. Konnte z.B. ein easyJet-Passagier vorher an nur einem Automaten sein Gepäck aufgeben, so hat er heute zehn Geräte zur Auswahl.  

Basis für die „self bag drop“-Anlage ist der internationale CUSS-Standard (Common Use Self-Service). Dadurch können Fluggesellschaften ihre eigenen Applikationen weltweit auf Self Bag Drop-Geräten einsetzen, ohne sie jeweils neu entwickeln oder anpassen zu müssen. Die Gebrauchsanleitung für „self bag drop“ ist einfach: Am Automaten wird zunächst auf dem Bildschirm die Fluggesellschaft ausgewählt und dann die Bordkarte eingescannt. Danach gilt es, eine Sicherheitsfrage zum Kofferinhalt zu beantworten. Dann wird das Gepäck im markierten Bereich auf das Band gestellt und dort automatisch vermessen und gewogen. Das Gerät druckt daraufhin den Anhänger mit dem Strichcode, der am Gepäckstück befestigt wird. Das muss am Bildschirm nur noch bestätigt und der Beleg der Gepäckaufgabe entnommen werden.  

Bevor ein Gepäckstück auf dem Förderband weitertransportiert wird, muss es korrekt etikettiert sein. Ein Scanner erkennt sofort Irrtümer oder gar missbräuchliche Benutzung des Automaten. Die Glastüren öffnen sich erst, wenn ein Gepäckstück als sicher identifiziert worden ist. Damit sind die Geräte für unterschiedliche Fluggesellschaften verwendbar. Quelle: Hamburg Airport / DMM