Opel Combo-e Life im DMM Test

Opel, einer der großen Autobauer Europas, macht auch bei den leichten Nutzfahrzeugen eine gute Figur. Erst recht, da die Rüsselsheimer auch dieses wachsende Segment – aktueller Marktanteil 6,4 % - elektrifizieren. Ein Beispiel ist der neue Combo, mit dem die Opelaner bereits auf einen Marktanteil im Segment von knapp 16 % kommen. Und das dürfte mehr werden; denn ab Anfang 2022 wird es das Modell auch als voll elektrische Variante Combo-e Life geben. DMM hatte schon mal die Gelegenheit diesen Stromer zu testen.

 

DMM (hier mit zic-Chef Gernot Zielonka) hat den neuen elektrischen Combo-e Life getestet und für gut befunden. Foto: Helmut Weipert.

In 30 Minuten lässt sich der Opel Combo-e Life auf 80 % aufladen. Foto: G. Zielonka

Übersichtliches Cockpit versorgt mit allen notwendigen Informationen. Foto: GZ

Ein riesiger Kofferraum des Opel Combi-e Life, fast so groß wie bei einem Kleintransporter. Foto: GZ

Beim Combo-e Life handelt es sich um eine multifunktionale Hochdach-Kombivariante mit batterie-elektrischem Antrieb und französischen Wurzeln. Vorangetrieben wird der kleine Hochdachkombi von einer 100 kW/136 PS starken E-Maschine. Die 50 kWh große Batterie soll eine Reichweite von bis zu 280 km ermöglichen. Das Gefühl hatten wir nicht so ganz; denn der Stromverbrauch war trotz moderater Fahrweise nicht gerade gering: Um die 26 kWh. Das reicht dann für knappe 200 km. Serienmäßig an Bord ist ein dreiphasiger 11 kW-On-Board-Charger für Wechselstromladungen. Am Schnelllader sind bis zu 100 kW möglich. Somit genügen etwa 30 Minuten für eine 80 %-Aufladung. Auf die Batterie gibt's eine Garantie von acht Jahren bzw. Laufleistung 160.000 km.

Zielgruppen des Stromers sind Fuhrparks, Behörden und Verwaltungen sowie im Privatsektor die Familie. Uns erwartete ein geräumiger Van für Freizeit und Beruf, dessen wichtige Merkmale eine hohe Variabilität mit flexiblen Konfigurationsmöglichkeiten sind. Zu haben ist der Van als Normal- (4,40 Meter Länge) und als XL-Version (4,75 Meter) jeweils als Fünf- oder Siebensitzer. Dem Zeitgeist entsprechend ist der Combo-e Life mit zahlreichen hochmodernen Technologien ausgestattet.  

An sich sollte die Wahl der Antriebsart vor dem Hintergrund explodierender Spritpreise keine Frage mehr sein. Opel bietet Combo zwar auch mit effizienten Verbrennern an, die aber kommen unterm Strich beim Betrieb erheblich teurer als der neue batterie-elektrische Combo-e Life mit Null-Emissionen. Inklusive Förderprämie kommt das elektrische Modell auf einen Einstiegspreis von 28.530 Euro. Bei den Betriebskosten über die jeweilige Haltedauer dürfte der „Elektriker“ etwa 30 bis 40 % günstiger kommen als Verbrenner.  

Opels Combo-e Life gilt als derzeit modernster Hochdachkombi auf dem Markt, ausgestattet mit allen wichtigen Fahrersassistenzsysteme einschließlich Head-up-Display. Das Schöne: Viele der elektronischen Helfer sind von Haus aus an Bord. Nicht meckern kann man auch über die Gestaltung des Interieurs, das trotz vergleichsweise einfacher Kunststoffe ziemlich wohnlich geraten ist. Und man darf den Wagen je nach Gusto aufpeppen mit diversen Ausstattungspaketen, etwa dem Komfort-, dem Premium Elegance oder dem Premium Ultimate Paket. Und auch an die kalte Jahreszeit haben die Opelaner mittels Winterpakets gedacht. Ähnlich wie bei sehr viel teureren Modellen der Mittel- und oberen Mittelklasse lassen sich die Elektro-Vans aufbrezeln nach dem Motto „Jedem das Seine“. Bevor wir es vergessen: Im Compo-e Life haben wir sage und schreibe 28 Ablagemöglichkeiten vorgefunden nebst den beiden Handschuhfächern, von denen das eine sogar gekühlt ist. Der Sommer darf kommen. Für Fuhrparks tut es aber i.d.R. die Life- oder Editionsausstattung.   

Das Raumgefühl ist ein enormes Und auch der Kofferraum schluckt Gepäck fast wie ein Kleintransporter, erst recht wenn die Rücksitze und der Beifahrersitz umgeklappt sind. Dann kommen schon mal knappe 2.100 Liter Stauraum zusammen. Die Sitze sind gerade so ausreichend für Erwachsene dimensioniert; sie sind halbwegs komfortabel, aber eben keine AGR-Sitze, die für lange Strecken allen Rückenbeschwerden vorbeugen.

Wie fährt sich der Elektro-Combo? Das Geräuschniveau liegt logischerweise weit unter dem des Verbrenners. Typisches E-Singen halt. Der Federungskomfort ist weniger Opel- denn Franzosen-typisch. Ziemlich weich. Beim Handling macht der Combo keine Probleme; er ist aber auch kein Flitzer mit einem supermodernen Fahrwerk. Also: Rasante Kurvenfahrten sind nicht… Und bei Tempo 135 km/h ist Schluss mit lustig. Die Beschleunigungswerte reichen aus für alle, die es mit rasantem Gehabe weniger haben: 11,7 s. von Null auf 100 km/h. Mit Hängerkupplung lassen sich natürlich auch bei entsprechendem Heckgepäckträger Fahrräder mitnehmen oder ein Hänger anhängen, die Anhängelast beträgt 750 kg. Alles in allem ist der elektrische Combo eine Überlegung wert für Mobilitätsmanager und Selbstständige oder auch Familien, die für vergleichsweise „kleines Geld“ ein sehr praktisches E-Fahrzeug fahren möchten. Quelle: DMM