Peking zwingt Cathay Pacific-CEO zum Rücktritt

Die Regierung in Peking hat den CEO von Cathay Pacific, Rupert Hogg, zum Rücktritt gezwungen. Die Kommunisten machen den Airlinechef verantwortlich dafür, dass einige seiner Mitarbeiter für Recht, Freiheit und Demokratie eintreten, was laut Peking als Terrorismus gewertet wird. Unterdessen gehen die Proteste in Hongkong weiter. Peking behält sich einen Einmarsch in Hongkong vor, wenn die Vasallenregierung in Hongkong es nicht schafft, die Proteste zu beenden.

Hogg wurde unter Druck gesetzt wie noch kein anderer Unternehmenslenker in Hongkong. Mit der Absetzung des Airlinechefs warnt Peking alle Unternehmens-Chefs in Hongkong, die aus Sicht Pekings illegalen Demonstrationen zu unterstützen. Wer dies tue, dem ergehe es wie Hogg. Mit Hogg ist auch Kommerzchef Paul Loo gegangen (worden). Neuer Vorstandsvorsitzender wird Augustus Tang, der jetzige Chef der Hong Kong Aircraft Engineering Company Limited Haeco, eine Tochter der Swire Group, die Grossaktionärin von Cathay ist. Neuer Mann fürs Kommerzielle ist Ronald Lam, bisher zuständig für Fracht bei der Fluggesellschaft.

Unterdessen gibt es auch Warnungen des Auswärtigen Amts, die sich vornehmlich an Geschäftsreisende richten: Danach sollen Unternehmen, Mobilitätsmanager und Business Travellerr bis auf Weiteres von Reisen nach Hongkong absehen.

In einem Statement von Cathay-Chairman John Slosar heißt es, das Luftfahrtunternehmen brauche ein neues Management, um Vertrauen zurückzugewinnen; bei wem, damit meint Slosar wohl das Regine in Peking. Slosar erwähnte auch, Hogg habe Verantwortung für Geschehnisse in der Airline übernommen und sei freiwillig von seinem Posten zurückgetreten. Die Luftfahrtgesellschaft Cathay Pacific bedient über 200 Destinationen in Asien, Europa und Nordamerika. Beim Unternehmen, zu dem auch Dragonair, Air Hong Kong und HK Express gehören, sind 33.000 Menschen beschäftig. Slosar sagte ferner, Cathay Pacific schreibe den Beschäftigten nicht vor, was sie zu denken haben, tatsächlich aber wissen sie jetzt nach dem Abschuss ihres Chefs, wie die Realität aussieht. Er sei überzeugt, so Slosar weiter, dass Hong Kong eine große Zukunft vor sich habe.

2018 mussten sich große Modeunternehmen wie Givenchy, Versace und Coach bei Peking entschuldigen, nachdem sie T-Shirts angeboten hatten, auf denen Hong Kong und Macau als von Peking unabhängige Regionen bezeichnet worden waren. Und über 20 Luftfahrtunternehmen, darunter British Airways, Lufthansa und Air Canada mussten auf Gehiß von Peking auf ihren Websites Änderungen vornehmen dergestalt, dass Taiwan Teil von China ist. Einzig das Weiße Haus nannte die Forderung Pekings “Orwellschen Unsinn”. China drängte auch die USA, dass amerikanische Fluglinien die drei Orte Hongkong, Macau und Taiwan als chinesische Flugziele ausgeben. Die chinesische Luftfahrtbehörde hatte amerikanischen Fluggesellschaften, darunter American Airlines und United, die Bitte zugesandt, chinesisches Recht in Taiwan, Hongkong und Macau durchzusetzen und die Ziele als chinesische Reiseziele anzugeben. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums hatte getönt: „Wir drängen amerikanische Firmen dazu, Chinas territoriale Integrität und Souveränität zu respektieren.“

Anders als etwa Berlin bewies das Weiße Haus Rückgrat und wies die Forderung zurück. Den Aufruf der Kommunistischen Partei, den internationalen Status von Taiwan zu ändern bezeichnet das Weiße Haus als „Unsinn orwellscher Art“ („Orwellian nonsense“). „Präsident Donald Trump wird sich auch für die Amerikaner einsetzen, die sich gegen die aufgezwungene politische Korrektheit der Kommunistischen Partei Chinas widersetzen“, sagte Trumps damalige Pressesprecherin Sarah Sanders und weiter: „Chinas Internetzensur ist weltbekannt. Ihren Versuch, diese Zensur in die Vereinigten Staaten zu exportieren werden wir verhindern.“ Deutschland tat dies nicht und beugte sich Peking. Quelle: CNN / Cathay Pacific / DMM