Schweres Zugunglück nahe Furth im Wald

Ein aus München kommender ALEX-Fernzug des Bahnunternehmens Länderbahn ist am Mittwoch, 04. August 2021 um 08.05 Uhr auf seinem Laufweg über Regensburg-Schwandorf-Furth im Wald kurz hinter der bayerischen-tschechischen Grenze auf dem dort nur eingleisigen Abschnitt Richtung Cheb (Eger) frontal auf einen entgegenkommenden Regionaltriebzug geprallt. Dabei kamen die beiden Lokführer ums Leben.

Zwei Tote und 38 Verletzte forderte am Mittwochmorgen kurz nach 09 Uhr en Zugunglück kurz hinter Furth im Wald auf der eigleisigen Strecke nach Cheb (Eger). Foto: Policie CR

Wie die tschechische Nachrichtenagentur CTK meldet, hat sich das schwere Zugunglück mit dem aus München kommenden ALEX RE25 zwischen Domažlice und Blížejov ereignet. Um 08.05 Uhr kollidierte der Zug Ex 351 (München Hbf - Praha hl. n. im Kreuzungsbahnhof Radonice in Domažlice mit dem Zug Os 7406 (Plzeň hl. n. - Domažlice město). Der Zusammenstoß führte zu einer Entgleisung. Bei dem Unfall starben drei Personen und 63 wurden verletzt. Der Schaden beträgt mehr als 100 Mio. CZK (3,9 Mio. EUR). Bei dem Crash kamen u.a. beide Triebfahrzeugführer um. Von den Verletzten seien sieben in einem kritischen Zustand. Dutzende Rettungskräfte und vier Hubschrauber waren vor Ort im Einsatz, um die verletzten Menschen zu versorgen und in Krankenhäuser zu bringen. Auch Rettungskräfte aus dem Landkreis Cham eilten herbei. Der Sachschaden geht in die Millionen. Zerstört wurde u.a. die Länderbahn-Diesellok der Reihe 223, die für gewöhnlich bis Eger vor dem ALEX-Reisezug durchläuft und der RegioShark-Triebzuggarnitur der CD.

Der tschechische Verkehrsminister Karel Havlicek äußerte, der Triebfahrzeugführer des Länderbahn-ALEX habe nach ersten Erkenntnissen bei Domazlice (Taus) nahe der deutschen Grenze ein Haltesignal überfahren. Er sei dann mit dem Nahverkehrszug, der von Plzen nach Domazlice unterwegs war, kollidiert. Im tschechischen Streckenabschnitt zwischen Domazlice und Stankov ist der Zugverkehr des alex auf der Linie München – Prag unterbrochen. Die alex-Züge aus Deutschland enden bereits in Furth im Wald. Die České drahy hat einen Schienenersatzverkehr für die ausfallenden Züge zwischen Furth im Wald und Stankov eingerichtet.

Die Strecke über Furth im Wald ist auch der Knotenpunkt für den Zugverkehr zwischen Regensburg und Prag sowie Nürnberg und Prag. Bis 1944 war die Strecke doppelgleisig und wurde von Fern- und Luxuszügen befahren. Die Hauptstrecke Prag - München ist im Abschnitt Plzeň - Domažlice eingleisig und ohne Zugbeeinflussung (Vlakový zabezpečovač). Bis 2029 steht eine umfassende Modernisierung in Form von Elektrifizierung, teilweiser Zweigleisigkeit und Installation von ETCS-Signalen an. Quelle: CTK / Drážní inspekce / DMM