Sicherheit auf Businesstrips ist nicht so wichtig...

Jeder fünfte deutsche Geschäftsreisende (21 %), der mindestens sechsmal im Jahr unterwegs ist, befand sich 2018 in einer riskanten Situation oder in unmittelbarer Nähe einer Gefährdung. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage von SAP Concur (Anbieter von integrierten Lösungen für die Buchung und Abrechnung von Geschäftsreisen).

Unwetter, politische Unruhen, Diebstähle oder einfach medizinische Notfälle – wenn Mitarbeiter reisen, können Notsituationen eintreten. Für Arbeitgeber greift dann die Fürsorgepflicht. Sie sind in der Verantwortung, wenn es um die Prävention oder gar den Schutz von Leib und Leben geht. Besorgniserregend ist in diesem Zusammenhang, dass 27 % der Geschäftsreisenden glauben, ihr Arbeitgeber könne sie in einer Gefährdungslage nicht professionell unterstützen. Steigenden Risiken zum Trotz – etwa durch Naturkatastrophen – hat sich diese Einschätzung kaum verändert: 2017 lag die Quote bei rund 25 %.

Von gesetzlichen Vorschriften abgesehen, sind Arbeitgeber ein wichtiger Ansprechpartner für Reisende in Sorge. 38 % haben ihrem Unternehmen gegenüber hinsichtlich einer Geschäftsreise schon einmal Bedenken um ihre Sicherheit geäußert. Ernst genommen und adressiert wurden aber längst nicht alle Bedenken. Nur ein Fünftel gibt an, dass die geäußerten Sorgen im Unternehmen berücksichtigt wurden. Professionelle Sicherheitsprogramme, die einen Notfallplan, Schulungen, Trainings sowie regelmäßige Informationen bereithalten, sind ein wichtiges Werkzeug, um Reisende vor Gefährdungen zu schützen. Allerdings geben nur 29 % an, ihr Unternehmen mache von solchen Sicherheitsprogrammen Gebrauch und informiere proaktiv darüber. Nachholbedarf besteht insbesondere in kleineren Unternehmen: Nur 17 % der Befragten aus Unternehmen mit zwei bis 100 Mitarbeitern berichten von einem solchen Programm, während in Betrieben ab 1.000 Mitarbeitern 39 % von präventiven Sicherheitsmaßnahmen profitieren.

Zu einer umfassenden Fürsorge gehören nicht nur Prävention und Information. Auch die proaktive Kontaktaufnahme mit Kollegen in Not sichert ab und kann im Zweifel Leben retten. Wie die Studienergebnisse zeigen, empfanden knapp drei Viertel (74 Prozent) der Befragten, die schon einmal in einer Notsituation kontaktiert wurden, die Unterstützung von Unternehmensseite als hilfreich. Durchschnittlich vergingen in einer Krisensituation aber fünf Stunden, bis die Kontaktaufnahme mit dem Betroffenen erfolgte.

Sicherheit schlägt Datenschutz. Mit persönlichen Informationen der Reisenden, beispielsweise zum Aufenthaltsort, können Arbeitgeber gezielt eingreifen. Tatsächlich sind sich dessen auch Arbeitnehmer bewusst. 89 % wären bereit, personalisierte Daten an Dritte weiterzugeben, wenn sie damit zu einem verlässlichen Sicherheitsprogramm beitragen können. Jedoch sinkt die Bereitschaft, umso persönlicher die Information ist: Während 68 % bereit wären, ihren Namen und 67 % ihr Reiseziel weiterzugeben, würden nur noch etwas mehr als die Hälfte ihre Reiseroute (57 %) und ihre Telefonnummer (56 %) weitergeben. Gerade Kontaktdaten sind aber für eine schnelle Kontaktaufnahme entscheidend. Noch kritischer stehen Reisende der Weitergabe ihrer Heimatadresse (43 %) oder gar medizinischen Daten (26 %) gegenüber. Eine vertrauensvolle Speicherung personenbezogener Daten kann aber in Notfällen die Qualität der Hilfeleistung maßgeblich steigern. Nur wer seinen Mitarbeitern Sicherheit vermittelt, kann sie auch zukünftig auf Businesstrips entsenden. Eine Reise trotz ernsthafter Sicherheitsbedenken würden nur 12 % der befragten Geschäftsreisenden antreten. Quelle: SAP Concur / DMM