VDA warnt vor weiteren Verschärfungen beim CO2-Ausstoß von Verbrenner-Autos

Bernhard Mattes, noch bis Jahresende 2019 Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), warnt vor Plänen von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, im Rahmen des Klimaprogramms „European Green Deal“ die Vorgaben für den CO2-Ausstoß von Pkw und Nutzfahrzeugen weiter zu verschärfen.

„Der „European Green Deal“ könne zwar eine Chance für die Weiterentwicklung der Wirtschaft in der EU sein, wenn die richtigen Schwerpunkte gesetzt und intelligente Instrumente genutzt würden. „In Teilen passiert das auch. Die Überlegung der Kommission, den Verkehrssektor einschließlich des Straßenverkehrs in den europäischen Emissionshandel einbeziehen zu wollen, ist die marktwirtschaftlich beste Lösung für mehr Klimaschutz. Außerdem unterstützen wir die Pläne für den Ausbau der Lade- und Tankinfrastruktur in ganz Europa und zur Förderung alternativer Kraftstoffe wie Wasserstoff und E-Fuels“, so Mattes. 

„Allerdings hat die Kommission auch angekündigt, dass sie im Zuge des ,Green Deal‘ u.a. die Regeln zu CO2-Flottengrenzwerten für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge ab Juni 2021 überprüfen will. Damit besteht die Gefahr, dass diese Flottengrenzwerte ein weiteres Mal verschärft werden könnten. Dabei wurden die jetzt gültigen Grenzwerte erst vor einem Jahr verabschiedet, sie werden von den Unternehmen nur mit großer Kraftanstrengung zu erreichen sein“, sagte Mattes. 

Mates warnt die Politik in Brüssel wie in Berlin eindringlich, sie müsse sich bewusst sein, dass diese Pläne für die Automobilindustrie sehr kritisch sind, weil die Unternehmen sich nach der Entscheidung in 2018 an der sehr ehrgeizigen Zielsetzung von minus 37,5 % für Verbrenner-Pkw bis 2030 ausrichten. Die Branche befinde sich in einem Transformationsprozess, der Unternehmen wie Beschäftigte wie nie zuvor vor Herausforderungen stelle. 

Die deutsche Automobilindustrie stehe hinter den ambitionierten Pariser Klimazielen und dem Plan der EU-Kommission, Europa bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu machen. Mattes weiter: „Das unterstützen wir, Klimaschutz hat Priorität und muss ökonomisch, ökologisch und sozial verträglich zugleich gestaltet sein. Die damit verbundenen Ziele erreichen wir aber nicht durch immer neue Vorgaben und Zwischenziele. Die Unternehmen brauchen Planungssicherheit, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 erreichen zu können.“ Quelle: VDA / DMM