Viele Fragezeichen hinter der A380

Auf der jüngsten Paris Air Show heimste Airbus Aufträge im Wert von 57 Mrd. US-Dollar ein. 421 zusätzliche Flugzeugbestellungen landeten in den Auftragsbüchern, von denen 124 Festbestellungen sind und 297 als Optionen gelten. Unter den Ordern war seit zwei Jahren kein einziger Doppelstöcker A380 sehr zum Verdruss des Airbus-Managements.

Im Markt der Großraumjets notierte der europäische Flugzeugbauer in Paris 20 der A330 Regional des Auftraggebers Saudi Arabian Airlines (Finanzierung per Leasing über IAFC). Ferner wurden 31 A350-900 bestellt und vier A330-300. Auf der Show gab es auch Diskussionen um die Zukunft der A380. Um die scheint es weniger gut bestellt zu sein. Bei Airbus überlegte man schon, ob es nicht sinnvoller wäre, das Programm zur Gänze einzustellen (DMM berichtete); immerhin wurden bis dato „nur“ 317 Einheiten bestellt, die meisten davon (140) von Emirates.

Namhafte Airline-Chefs machten in Paris ihrem Unmut über den Riesenvogel Luft, der ihrer Meinung nach nicht wirtschaftlich genug zu betreiben ist. Hintergrund ist u.a., dass der Vogel von jeweils vier Triebwerken angetrieben wird, die nicht gerade als Sparmeister beim Kerosinverbrauch bekannt sind. In Paris hatten Airbus-Chef Airbus-Chef Fabrice Brégier und sein Verkaufschef John Leahy noch keine Lösung mitgebracht, sich aber angehört, welche Wünsche bezüglich des A380 bestehen. In nur wenigen Wochen bastelten die Airbus-Strategen nun ein mögliches Modell, mit dem sie hoffen, den Sorgenflieger doch noch zum Erfolg machen zu können. Evtl. wird der A380 in Zukunft mit Motoren nur noch eines der vier Anbieter ausgerüstet, die vergleichbar dem A350 als besonders effizient gelten, vielleicht bekommt er auch aerodynamischere Tragflächen und weitere Features, die ihn begehrlicher machen.

Allerdings steht den gut 3 Mrd. USD teuren Entwicklungskosten für den weltgrößten Passagiervogel ein nur mäßiges Interesse der allermeisten Flugesellschaften gebenüber. Denn so gut wie alle Airlines dieser Welt favorisieren im Widebody-Markt vielmehr Typen für B777X, Dreamliner 787-9 bzw. 10 und A350-9 sowie A330neo. Quelle: Airbus / DMM